Tarifkonflikt beigelegt 130.000 Bahn-Beschäftigte bekommen drei Prozent mehr Geld

Frankfurt/Berlin · Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn ist beigelegt. Die rund 130.000 Beschäftigten bekommen ab Mai drei Prozent mehr Geld. Eine weitere Einkommenserhöhung um drei Prozent folgt im April 2014.

März 2013 - Bundesweiter Warnstreik bei der Bahn
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Diesem Kompromiss stimmte am Montag der Bundesvorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Frankfurt zu. Mit der Einigung ist auch die Fortsetzung des Branchentarifvertrages für den Nahverkehr verbunden. In der Gewerkschaft hatte es heftige Diskussionen über unterschiedlich lange Laufzeiten für einige Berufsgruppen gegeben, weil dies zu einer Spaltung der Belegschaft führen könne.

Die EVG stimmte dieser von der Bahn vorgeschlagenen Regelung aber schließlich zu. Für die meisten Mitarbeiter bedeutet das eine Laufzeit des Tarifvertrages von 19 Monaten bis 31. Juli 2014. Für die Angestellten im Dienstleistungssektor gelten 23 Monate. Nach früheren Angaben sind davon etwa 30.000 Beschäftigte betroffen.

"Wir werden uns in dieser Frage nicht auseinanderdividieren lassen", sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Der Bundesvorstand habe dem Tarifabschluss, der bereits am Dienstag voriger Woche ausgehandelt worden war, unter der Voraussetzung zugestimmt, dass es in der Tarifrunde 2014 eine einheitliche Forderung für alle Beschäftigten geben werde. "Und die wollen wir dann auch gemeinsam durchsetzen."

Der Abschluss sieht für die Monate Januar bis April eine Einmalzahlung von 500 Euro vor. Die betriebliche Altersversorgung wird im Juli 2014 um einen Prozentpunkt erhöht. Im Branchentarifvertrag eingebunden sind die Unternehmen Abellio, Benex, Hessische Landesbahn, Keolis, Netinera und Veolia Verkehr, hinter denen überwiegend ausländische Privat- oder Staatskonzerne stehen. Deren rund 7000 Beschäftigten erhalten ebenfalls zweimal drei Prozent mehr Geld. Bei ihnen wird die erste Anhebung früher fällig, rückwirkend zum 1. Februar. Dafür entfällt eine Einmalzahlung.

Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einem Aufschlag von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr in die Verhandlungen gegangen. Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba sprach nun von einem respektablen Ergebnis.

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte, der bundeseigene Konzern gehe "an die Grenzen des Verkraftbaren". Unter schwierigen Umständen sei dennoch ein Kompromiss gefunden worden, "der nicht nur im Interesse unserer Mitarbeiter, sondern ebenfalls im Interesse unserer Kunden liegt". Die EVG hatte vor der letzten Verhandlungsrunde mit einem Warnstreik bundesweit Zugausfälle und Verspätungen verursacht.

(dpa/felt/das)
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