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2700 Mitarbeiter betroffen Thyssenkrupp verkauft italienische Edelstahltochter

Essen · Der angeschlagene Konzern kommt beim Umbau voran. Nun wird das Edelstahlwerk in Terni verkauft. Ende des Monats schließt das Grobblechwerk in Hüttenheim. Doch es bleibt noch viel zu tun.

 Thyssenkrupp.

Thyssenkrupp.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Thyssenkrupp treibt den Umbau voran. Der angeschlagene Ruhrkonzern hat nun einen Käufer für sein Edelstahlwerk im italienische Terni gefunden: Das italienische Unternehmen Arvedi werde die gesamte AST-Gruppe mit 2700 Mitarbeitern übernehmen, teilte der Konzern mit. Die Gruppe machte zuletzt einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Krupp hatte das Werk in Terni 1994 übernommen und wenig Freude daran gehabt. Die Sanierung zog sich hin. Gegen einen Stellenabbau gab es in Italien heftige Proteste. Selbst Papst Franziskus hatte die Sparpläne kritisiert. Im Zuge der großen Konzern-Sanierung hatte Thyssenkrupp die AST-Gruppe dann in die Sparte Multitracks verschoben. Hierzu gehören Unternehmen, für die Partner oder Käufer gesucht oder die sonst geschlossen werden.

Der Vollzug des Deals wird im ersten Halbjahr 2022 erwartet. Thyssenkrupp prüft außerdem eine mögliche Minderheitsbeteiligung an der AST-Gruppe. Details dazu werden noch bis zum Closing verhandelt, teilte der Konzern mit.

„Wir arbeiten unsere Prioritäten ab und machen weitere Fortschritte bei unserem Umbau von Thyssenkrupp“, erklärte Konzernchefin Martina Merz. Zuvor hatte Thyssenkrupp bereits drei andere Geschäfte verkauft: Bergbau-Anlagen (Mining), Carbon-Komponenten, Infrastruktur. Doch es bleibt noch viel zu tun: In der Sparte Multitracks waren ursprünglich 18.000 Mitarbeiter beschäftigt. Nach den Veräußerungen bleiben noch 13.000 übrig.

Dass noch viel zu tun ist, weiß Martina Merz: „Die Geschwindigkeit bei der Fokussierung des Portfolios ist entscheidend für unseren Veränderungsprozess. Gleichzeitig bleibt die Steigerung der Performance unsere vordringlichste Aufgabe. Auch da sind wir gut unterwegs und bleiben dran“, sagte die Konzernchefin.

Ende des Monats schließt Thyssenkrupp das Grobblechwerk in Duisburg-Hüttenheim. Der Standort bleibt eine Teil von Thyssenkrupp Steel. Von den ehemaligen Grobblech-Mitarbeitern erhalten gut 90 Prozent Ersatzarbeitsplätze im Duisburger Norden oder an anderen Standorten von Steel, so eine Sprecherin. Weitere Mitarbeiter gingen in die Altersteilzeit.

Für den Stahl insgesamt will der Konzern nun im kommenden Jahr eine Lösung finden. Derzeit arbeitet man an der „Verselbständigung“ der Traditionssparte, nachdem der Konzern Fusionspläne verworfen hat.

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