Corona-Krisenbewältigung DIHK fordert Zollsenkung auf Null für Medizinprodukte

Berlin · Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat in der Coronavirus-Krise für Medizin- und Pharmaprodukte die Senkung der internationalen Handelszölle auf Null gefordert. Zudem sollten sich die 20 führenden Volkswirtschaften auf ein Krisenmoratorium für neue Zölle einigen, um die negativen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu begrenzen, heißt es in einem Positionspapier.

 Tabletten und andere Medizinprodukte sollten gerade in der Coronakrise zollfrei gehandelt werden, meint der DIHK.

Tabletten und andere Medizinprodukte sollten gerade in der Coronakrise zollfrei gehandelt werden, meint der DIHK.

Foto: Matthias Hiekel/dpa

„Protektionismus ist nicht die richtige Vorgehensweise. Im Gegenteil: Gerade der für die Pandemiebekämpfung entscheidende Medizin- und Pharma-Bereich ist auf internationale Lieferketten angewiesen“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. „Die EU sollte alle Länder auffordern, der WTO-Pharmaceutical Zero-for-Zero Initiative beizutreten und diese auf alle Pharma- und Medizingüter auszuweiten“, sagte Treier. „Der grenzüberschreitende Handel mit Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten muss gerade in diesen Zeiten sichergestellt werden.“

Zudem sollten die G-20 Staaten während der Krise die Errichtung neuer Zölle auf Waren ausschließen. „Um den internationalen Handel zu erleichtern, sollten sich die G20-Staaten gleichzeitig auf ein Krisenmoratorium für neue Zölle, und zwar auf alle Güter, einigen“, fordert der DIHK in einem Positionspapier, das unserer Redaktion vorliegt. „Wichtig ist, dass der internationale Handel so weit wie möglich aufrechterhalten werden kann. Handelskonflikte sollten schnellstmöglich beigelegt werden, um die bereits gestörten Lieferketten nicht noch weiter zu beeinträchtigen“, heißt es darin.

Jetzt zeige sich auch das große Potenzial von digitalem Austausch für die Wirtschaft, von Homeoffice bis zur digitalen Zollabwicklung, sagte Treier. „International sollte daher das auszulaufen drohende WTO-Moratorium für elektronische Datentransfers verlängert und weltweite Regeln für diskriminierungsfreien Digitalhandel vereinbart werden.“

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