Der neue Ton der Deutschen Bank

Jahrelang hat die Deutsche Bank das Renditeziel von Josef Ackermann vor sich hergetragen, als sei es allein seligmachend. Jetzt beschleicht uns fast ein Gefühl von Demut: Zwölf Prozent Rendite klingen so bescheiden im Vergleich zu Ackermanns 25 Prozent, die vielen als unanständig galten. Real fällt der Unterschied viel kleiner aus, weil vor Steuern eben etwas anderes ist als nach Steuern.

Aber die nackten Zahlen sind auch nicht das einzig sichtbare Zeichen der Veränderung. Weniger Rendite und Boni, mehr soziale Verantwortung, ein Wandel in der Kultur – der neue Ton macht die neue Bank aus. Das Geschäftsmodell stand nicht in Frage, und es wäre auch töricht, dies jetzt zu revolutionieren. Zum einen, weil es aller Investmentbanking-Hysterie zum Trotz vernünftigerweise auf mehreren Beinen steht, zum anderen, weil niemand weiß, wie die Anforderungen der Banken-Aufseher letztlich aussehen werden. In solchen Zeiten stülpt man nicht alles um. Die Deutsche Bank geht richtigerweise den Weg der kleinen Schritte.

(RP)
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