Düsseldorf Ceconomy rutscht tiefer in die roten Zahlen

Düsseldorf · Die Elektronikmarkt-Holding wird durch die Kursverluste bei der Metro belastet. Nun hofft man auf die Fußball-WM.

Der Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) hofft in den nächsten Monaten auf Rückenwind durch die Fußball-Weltmeisterschaft. Zwar seien die WM-Effekte "nicht mehr so dramatische wie früher", als sich der Absatz von Fernsehern verdoppelt habe, sagt Konzernchef Pieter Haas. Doch rechne er durchaus mit einem positiven Effekt. Ceconomy kann den Rückenwind gebrauchen. Denn im ersten Halbjahr lief das Geschäft schlecht. Nach einem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft musste die Elektronikkette auch im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um 0,2 Prozent auf 5,25 Milliarden Euro hinnehmen.

Der Hintergrund: Saturn hatte im Frühjahr 2017 das Geschäft mit einer Mehrwertsteuer-Rabattaktion angeheizt, diese Aktion aber in diesem Jahr aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten nicht wiederholt. Der dadurch ausgelöste Umsatzschwund konnte auch durch das frühe Ostergeschäft 2018 nicht ausgeglichen werden.

Der Verzicht auf die teure Rabattaktion und Sparmaßnahmen sorgten im zweiten Quartal immerhin für eine Verbesserung beim operativen Ergebnis. Unter dem Strich musste Ceconomy aber dennoch einen deutlich höheren Verlust ausweisen als im Vorjahr - 68 Millionen Euro, nach einem Minus von 13 Millionen im Vorjahr. Verantwortlich dafür war das Aktienpaket von zehn Prozent an der Metro, das Ceconomy bei der Aufspaltung der früheren Metro Group als Mitgift erhalten hatte. Aufgrund der Kursverluste der Metro-Aktie erweist es sich derzeit als Ballast für die Ceconomy, die die Wertminderung auf 131 Millionen Euro bezifferte. Der Großaktionär der beiden Konzerne, die Familienholding Haniel, hatte bereits Kritik geübt: "Die Wertentwicklung ist eine Enttäuschung, das sieht jeder, der auf den Kurszettel schaut", hatte Haniel-Chef Stephan Gemkow gesagt.

Pieter Haas will das Ruder nun herumreißen und das Geschäft von Filialen und Internet besser verzahnen. Der Online-Umsatz kletterte im zweiten Quartal auf einen Anteil von 12,2 Prozent. Zudem rückt MediaMarktSaturn enger mit dem Partner Fnac Darty zusammen. Beide schmieden eine Allianz, mit der sie Amazon die Stirn bieten wollen.

(RP)
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