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Köln Bayer reagiert gelassen auf Greenpeace-Proteste

Köln · Viele Aktionäre feierten die Kurs-Entwicklung. Die schwache Kunststoffsparte soll in drei Jahren wieder rentabel sein.

Als sich die vier Greenpeace-Aktivisten vor Beginn der Bayer-Hauptversammlung vom Eingangsdach der Messehalle abseilen und ihr Plakat "Pestizide töten Bienen" entrollten, reagieren die Sicherheitskräfte sofort – und spannen kurzerhand ein weiteres Plakat: "Wir machen deutlich mehr für Bienen, als ihr glaubt." Keine Polizei, kein Abtransport der Protestler, man ließ die Aktivisten einfach im einsetzenden Regen baumeln.

Niemand wollte sich bei der Hauptversammlung des Chemie- und Pharmakonzerns im Jubiläumsjahr die Laune verderben lassen – weder von den üblichen Protesten noch von der Tatsache, dass man das Ergebnis vor Finanzen und Steuern 2012 nicht steigern konnte.

Dafür verwies man im 150. Jahr des Bestehens mit Stolz auf den im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 39,8 Milliarden Euro höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte und die Stärke der eigenen Aktie. Die erzielte im vergangenen Jahr inklusive Dividende ein Plus von 50 Prozent und entwickelte sich damit deutlich besser als der Aktienindex Dax, der sich im gleichen Zeitraum "nur" um 29 Prozent verbessern konnte.

Im Schnitt erzielte die Bayer-Aktie in den letzten fünf Jahren damit eine jährliche Rendite von 5,9 Prozent, der Kurs stieg auf historische Höchststände von über 80 Euro. Entsprechend zufrieden waren auch die Aktionäre, deren Dividende im Vergleich zum Vorjahr von 1,65 Euro auf 1,90 Euro pro Aktie angehoben wurde. "Unfassbar, wie stark Bayer im Moment ist", lobte etwa Marc Tüngler, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Damit das auch so bleibt, will der Konzern in diesem Jahr seine Investitionen in Forschung und Entwicklung von 3,0 auf 3,2 Milliarden Euro erhöhen.

Sorgen bereitet den Aktionärsschützern jedoch ein Prozess in den USA wegen möglicher Gesundheitsgefahren von Anti-Baby-Pillen, bei dem Bayer bereits 1,18 Milliarden Dollar für Vergleiche zahlen musste, und die Kunststoffsparte, die sich im ersten Quartal schwach entwickelte. "Material Science hat die Kapitalkosten 2012 wieder nicht verdient", kritisierte Marc Tüngler. Immer wieder gibt es Spekulationen, Bayer wolle die Sparte wieder verkaufen. Doch Bayer-Chef Marijn Dekkers glaubt an das Geschäft: Spätestens in drei Jahren werde Material Science seine Kapitalkosten wieder erwirtschaften.

(RP)
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