Sport-Boom im Big Apple New York entdeckt Liebe zum Garden neu

New York/Köln (RPO). Jahrelang haben die Fans im "Big Apple" den New York Knicks und New York Rangers die kalte Schulter gezeigt, jetzt hat die Stadt ihre Liebe zu den Teams wiederentdeckt. In Massen strömt das Publikum zu den Basketball- und Eishockey-Spielen in den Madison Square Garden.

 Derzeit füllen die "Knickerbockers" den Garden wieder regelmäßig.

Derzeit füllen die "Knickerbockers" den Garden wieder regelmäßig.

Foto: NBAE, AFP

Als die Schlusssirene ertönte und die Überraschung gegen den Spitzenreiter aus San Antonio perfekt war, wurden im Madison Square Garden Erinnerungen an längst vergangene Tage wach. Jahrelang wurde das Publikum von den New York Knicks mit Mittelmaß gequält und die Halle leer gespielt, jetzt haben die Fans im "Big Apple" ihre Liebe zum Garden wiederentdeckt.

Ausverkauft war die berühmteste Arena der Welt beim 128:115 über die Spurs, 19.763 Zuschauer erlebten eine überzeugende Vorstellung ihrer "Knickerbockers", und viele von ihnen werden wiederkommen. Die Dauerkarten sind zum ersten Mal seit neun Jahren vergriffen, auch Hollywood-Größen wie Woody Allen und Liam Neeson haben ihre angestammten Plätze am Spielfeldrand wieder eingenommen. Andere Prominente schauen dagegen in die Röhre, die Ticketnachfragen von Stars und Sternchen übersteigen bereits das verfügbare Kontingent.

Mitten im Umbau, der drei Jahre dauern und 775 Millionen Dollar kosten soll, erlebt die Mehrzweckarena in Manhattan ihre Renaissance. Den neuen Ansturm im Garden dürfen sich aber nicht allein die Knicks auf die Fahnen schreiben, die Eishockey-Cracks der New York Rangers haben mit ihrer Rückkehr zu alter Stärke die neue Ära miteingeläutet. 98,9 Prozent Auslastung hatten die "Broadway Blueshirts" bei Heimspielen im bisherigen Saisonverlauf, die Knicks kamen sogar auf einen Wert von 99,6.

"Die Begeisterung ist zurück im Garden. Man muss den Knicks ein großes Kompliment aussprechen", sagt Joakim Noah vom Erzrivalen Chicago Bulls, der in New York aufgewachsen ist und als Kind regelmäßig den Weg in die Halle gesucht hatte. Viel Aufregendes hat Noah im Garden erlebt, an seine letzte Dienstreise nach New York erinnert sich der Center aber nicht wirklich gerne. Mit 95:103 unterlagen die Bulls, die sich in den 90er Jahren viele packende Play-off-Duelle mit den Knicks geliefert haben.

14 Jahre ist es her, dass es Knicks und Rangers gemeinsam bis in die so genannte Postseason geschafft haben. In dieser Saison könnte es wieder im Gleichschritt klappen. Die Basketballer, seit 2004 Zuschauer in der K.o.-Runde, sind in der Eastern Conference als Sechster genauso auf Kurs wie die Rangers, die derzeit auf dem siebten Platz liegen. "Beide Teams sind auf dem Weg in die Play-offs. Das ist gut für New York und den Garden", sagt Rangers-Stürmer Ryan Callahan.

Der Aufschwung der Knicks sorgt auch bei Jeff van Gundy für Begeisterung. "Es ist toll für die New Yorker Fans", sagt der 48-Jährige, der die Knicks 1997 als bislang letzter Trainer in die Play-offs geführt hatte und heute als Fachmann für die TV-Sender ESPN und ABC arbeitet: "Es gibt nicht viele echte Basketball-Städte. Aber New York ist eine davon."

(SID/can)
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