US Open Wozniackis Traum ist zu Ende

New York (RPO). Um einige neue Bekanntschaften und Erfahrungen reicher verließ Caroline Wozniacki früher als erwartet New York. Ohne den ersehnten ersten Grand-Slam-Sieg im Gepäck, ohne die Weltranglisten-Spitze übernommen und die bereitliegenden 2,7 Millionen Dollar kassiert zu haben.

Die Karriere der Caroline Wozniacki
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Selbst Donald Trump konnte die 20-Jährige nicht über ihr Halbfinal-Aus bei den US Open gegen die Russin Wera Swonarewa (4:6, 3:6) hinwegtrösten. Der milliardenschwere Immobilien-Tycoon war in den Tagen von Flushing Meadows zum Edelfan der Dänin avanciert und hatte bei den Matches in ihrer Box Platz genommen.

Wozniacki selbst gab sich nach der ersten Enttäuschung gefasst. "Ich habe im Halbfinale Fehler gemacht, die ich sonst nicht mache. Ich muss jetzt daraus lernen. Aber eigentlich kann ich mit dem hier Erreichten zufrieden sein", sagte sie. So recht glauben mochte ihr dies aber niemand.

Als große Favoritin und ausgewiesene Hartplatzspezialistin war die Nummer zwei der Welt in den Big Apple gereist. Vor dem Halbfinal-K.o. gegen die Wimbledon-Finalistin Swonarewa hatte sie in den vergangenen sieben Wochen nur eins von 15 Matches verloren und dabei drei Titel gewonnen. Zudem war Wozniacki nach der verletzungsbedingten Absage der Brachenführerin Serena Williams (USA) erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier als Topgesetzte an der Start gegangen.

Dass der Druck am Ende vielleicht doch zu groß für sie war, glaubt Wozniacki nicht. Auch den Verdacht, dass sie in den letzten Wochen zu viel gespielt haben könnte, wies die dynamische Grundlinienspielerin mit den polnischen Wurzeln zurück. "Ich habe mich nicht müde gefühlt. Ich hätte keine Bedenken gehabt, auch ein Finale noch körperlich fit zu überstehen", sagte Wozniacki, die seit ihrer Finalteilnahme bei den US Open 2009 bei 25 Turnieren gestartet war. Serena Williams spielte im gleichen Zeitraum nur 14 Turniere.

Über die vergebene Chance, erstmaligs an die Spitze der Weltrangliste zu springen, wollte sich Wozniacki nicht ärgern. "Es ist und bleibt ein Traum von mir, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Das mit der Nummer eins kommt dann in dem Fall von ganz allein", sagte die Blondine mit den neongelben Fingernägeln, die nach dem geplatzten Titeltraum auch auf einen warmen Geldregen verzichten muss. Da Wozniacki die Wertung der US-Hartplatzserie im Vorfeld von Flushing Meadows gewonnen hatte, hätte sie bei einem Final-Triumph am Samstag neben der Siegprämie in Höhe von 1,7 Millionen Dollar noch einen Bonus von 1,0 Millionen Dollar eingestrichen.

Auch Venus Williams war nach ihrer Halbfinal-Niederlage gegen Titelverteidigerin Kim Clijsters aus Belgien (6:4, 6:7, 4:6) bedient, wies aber Gerüchte über Rücktrittsabsichten zurück. "Es ist kein Karriereende in Sicht. Ich werde nächstes Jahr wiederkommen. Denn solange ich den Ball gut treffe, werde ich weitermachen. Und momentan treffe ich ihn gut", sagte die 30-Jährige, die bei ihrem Grand-Slam-Heimspiel zuletzt 2001 triumphiert hatte.

Aufgrund des Fehlens ihrer Schwester Serena und nach dem frühen Ausscheiden der US-amerikanischen Männer und Frauen war Venus Williams die einzige Hoffnungsträgerin der gebeutelten Gastgeber. Doch in den entscheidenden Phasen gegen Clijsters machte sich bei der Nummer vier der Welt fehlende Matchpraxis bermerkbar. Wegen einer Knieverletzung hatte Venus Williams nach ihrem Viertelfinal-Aus in Wimbledon Ende Juni mehrere Wochen pausiert. Erst in New York hatte sie ihr Comeback gegeben.

(SID/seeg)
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