Dänin steht im Halbfinale der US Open Glamour-Queen Wozniacki ist reif für den Thron

New York (RPO). Nach der Absage von Serena Williams war sie urplötzlich die Nummer eins der Setzliste. Mittlerweile ist Caroline Wozniacki auf dem besten Weg, die Amerikanerin auch sportlich zu beerben.

Die Karriere der Caroline Wozniacki
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Geht es nach dem Glamourfaktor in den Tagen von New York, dann ist Wozniacki längst reif für den Tennis-Thron. Als Gast der berühmt-berüchtigten Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour saß die 20-Jährige am Rande der US Open bei einer Modenschau unweit des Broadways in der ersten Reihe. Mit Stuart-Weitzman-Schuhen und Juwelen von Kara Ross ausstaffiert.

"Stehe gerne im Mittelpunkt"

Immobilien-Milliardär Donald Trump ist längst Stammgast in ihrer Box. "Ich stehe eben gerne im Rampenlicht", sagt die in Flushing Meadows topgesetzte Wozniacki in solchen Momenten immer und erzählt auch, dass sie eigentlich liebend gerne Schauspielerin geworden wäre.

Nur 24 Stunden nach dem Ausflug in die Fashion-Welt war die Dänin dann auch wieder auf dem Tennis-Court en vogue. In einem neongelb-schwarzen Dress und passend lackierten Fingernägeln stürmte Wozniacki mit einem 6:2, 7:5 gegen die Slowakin Dominika Cibulkova ins Halbfinale. Dort ist am Freitag Wimbledon-Finalistin Wera Swonarewa (Russland) die nächste Kontrahentin.

"Natürlich wäre das ein Traum"

Und die vorletzte Hürde auf dem Weg zum doppelten Glück. Mit ihrem ersten Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier könnte Wozniacki auch erstmals die Spitze der Weltrangliste von Serena Williams (USA) erobern. "Natürlich wäre das ein Traum. Ich bin selbstbewusst und kann jeden schlagen. Aber ich denke nur von Match zu Match", behauptet Wozniacki. Erstmals ist die Nummer zwei der Welt bei einem Major-Turnier topgesetzt, nachdem Serena Williams (USA) wegen einer Fuß-Verletzung absagen musste.

Mit dem Druck scheint die dynamische Grundlinienspielerin mit polnischen Wurzeln gut leben zu können. Sie nutzt ihn einfach für ihre Zwecke. "Wer schlecht spielt, hat keine Probleme. Nur wer gut ist, hat Druck und gerät ins Blickfeld. Und da fühle ich mich wohl", sagt Wozniacki, die beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres als Topfavoritin gilt: In den letzten sechs Wochen verlor sie von 15 Matches nur ein einziges und gewann drei Titel.

"Die Königin ist tot, es lebe Wozniacki"

Endgültig eroberte Wozniacki die Herzen der Amerikaner durch ihren Achtelfinalsieg gegen die frühere Weltranglistenerste Maria Scharapowa. "Die Königin ist tot, es lebe Wozniacki", schwärmte die einstige US-Open-Gewinnerin Lindsay Davenport nach der Demonstration in Sachen Powertennis.

Auch die Kontrahentinnen loben die Entwicklung von "Danish Dynamite" mit dem langen blonden Zopf. "Caro ist konstanter geworden und hat ihr Niveau nochmal gesteigert", lobte Titelverteidigerin Kim Clijsters, die im zweiten Halbfinale am Freitag auf Venus Williams (USA) trifft. Noch im vergangenen Jahr hatte Clijsters Wozniacki im Finale von Flushing Meadows in zwei Sätzen besiegt. Seitdem hat sich die 20-jährige Dänin zur Vielspielerin entwickelt und an 24 Turnieren teilgenommen. Zum Vergleich: Serena Williams trat im gleichen Zeitraum nur bei 14 Turnieren an.

Der Ruhm hat aber auch Schattenseiten. "Besuche ich zu Hause ein Restaurant, sehe ich mein Bild am nächsten Morgen in der Zeitung. Irgendwie werden mir immer Liebschaften angedichtet", berichtete Wozniacki. Doch eine wie sie, die ganz selbstbewusst Fußball-Star David Beckham begrüßt und Kronprinz Frederik von Dänemark zu ihren größten Fans zählt, nimmt das billigend in Kauf.

(SID/can)
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