Umstrittene 800-Meter-Olympiasiegerin Caster Semenya strebt Fußball-Karriere an

Johannesburg · 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya darf wegen zu hoher Testosteron-Werte nicht an der Leichtathletik-WM in Doha teilnehmen. Stattdessen versucht sich die Südafrikanerin jetzt als Fußballerin.

 Caster Semenya.

Caster Semenya.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Die zweimalige 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya sucht im Fußball eine neue Herausforderung. Die 28 Jahre alte Südafrikanerin, die aufgrund ihrer Weigerung zu einer medizinischen Senkung ihres Testosteronspiegels nicht an der Leichtathletik-WM in Doha (27. September bis 6. Oktober) teilnehmen kann, trainiert beim halbprofessionellen JVW Club in Johannesburg mit und peilt eine längere Karriere an.

"Ich bin wirklich in dieses neue Abenteuer verliebt, und ich weiß die Liebe und den Zuspruch zu schätzen, denn ich vom Team erhalte", wird Semenya auf der Klub-Homepage zitiert. An offiziellen Spielen darf sie vorerst nicht mitwirken, da die Meldefrist abgelaufen ist. Die frühere Nationalmannschafts-Kapitänin Janine van Wyk, die dem Klub ihren Namen gegeben hat, zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP "sehr erfreut, dass sich Caster entschieden hat, dem Team beizutreten."

Die umstrittene "Testosteron-Regel" des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF verbietet Semenya, unter den bisherigen Voraussetzungen bei Wettkämpfen anzutreten. Demnach müssen Athletinnen über bestimmte Strecken (400 m bis eine Meile) einen Grenzwert von fünf Nanomol pro Liter für körpereigenes Testosteron einhalten. Dies zwingt Sportlerinnen mit "Differences of Sexual Development" (DSD) wie Hyperandrogenämie zur teils deutlichen künstlichen Senkung. Semenya ist dazu nicht bereit.

(lt/sid)
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