Nach Rückstand im WM-Halbfinale England-Profis machen sich mit Anstoß-Trick lächerlich

Düsseldorf · England hat im WM-Halbfinale gegen Kroatien nichts unversucht gelassen. Nach Mario Mandzukic’ Treffer zum 2:1 wollten die Three Lions die Kroaten mit einem schnell ausgeführten Anstoß überraschen. Ein „Trick“, der von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

 Englands Marcus Rashord versuchte die Kroaten mit einem Anstoß-Trick zu überraschen.

Englands Marcus Rashord versuchte die Kroaten mit einem Anstoß-Trick zu überraschen.

Foto: AP/Matthias Schrader

Wie groß die Verzweiflung der Engländer in der Verlängerung im WM-Halbfinale war, zeigte eine Szene, die sich im Anschluss an den Treffer zum 2:1 (109.) für Kroatien abspielte. Während Kroatiens Spieler den Treffer hinter dem englischen Tor feierten, dabei sogar einen Fotografen unter sich begruben, versuchte es England mit einem „Trick“, dem schon andere Mannschaften bei der WM probiert hatten. Marcus Rashford und Jesse Lingard führten, während die Kroaten noch jubelten, schnell den Anstoß aus und stürmten auf das kroatische Tor zu. Erst am Elfmeterpunkt wurden die Stars von Manchester United von Schiedsrichter Cüneyt Cakir zurückgepfiffen. Eine richtige Entscheidung, denn der Schiedsrichter hatte das Spiel noch nicht freigegeben.

Zu allem Überfluss hätte das Tor der Engländer selbst dann nicht gezählt, wenn Cakir den Ball freigegeben hätte. Grund: Rashford stand beim Zuspiel von Lingard im Abseits. Beim Anstoß spielte der Angreifer von Manchester United den Ball zu Lingard und startete dann den in die kroatische Hälfte. Lingard spielte den Ball anschließend nach vorne in den Lauf von Rashford, der im Abseits stand.

Dass ihr Versuch zum Scheitern verurteilt war, hätte sich eigentlich längst zu den Engländern herumgesprochen haben müssen. Denn das Thema Anstoß hat in Russland durchaus schon die ein oder andere Schlagzeile gemacht.

In den ersten beiden Gruppenspielen hatten die Portugiesen mit ihrem Torjubel für Aufsehen gesorgt, bei dem immer mindestens ein Feldspieler auf dem Platz geblieben war. Cristiano Ronaldo und seine Teamkollegen glaubten, nur so den Anstoß des Gegners verhindern zu können. Völlig unnötig, denn eine solche Regel gibt es überhaupt nicht. Alle Spieler - bis auf den Ausführenden - müssen vor dem Anstoß in der eigenen Hälfte stehen. Vorher gibt der Schiri das Spiel nicht wieder frei.

Und auch die Engländer waren in der Gruppenphase direkt mit dieser Regel konfrontiert worden. Panama hatte versucht, die Three Lions nach dem 0:2 durch Harry Kane (Endstand: 6:1 für England) mit dem Anstoß-Trick zu überraschen - ebenfalls erfolglos.

Somit dürfte die Aktion der Engländer als letzte Verzweiflungstat gewertet werden.

(old)
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