Medienbericht DFB-Funktionäre sollen gratis zum WM-Finale 2014 gereist sein

Frankfurt/Main · Mit dem Flieger zum WM-Finale - und das auf Kosten des DFB? Vorstands- und Ehrenmitglieder des Deutschen Fußball-Bunds sollen nach „Spiegel“-Infomationen gratis nach Brasilien gereist sein. Einmal mehr würde der DFB damit seine Gemeinnützigkeit in Frage stellen.

 Deutscher Fußball-Bund.

Deutscher Fußball-Bund.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Mitglieder des Vorstands und Ehrenmitglieder des Deutschen Fußball-Bundes sollen nach „Spiegel“-Informationen 2014 in der Businessclass gratis zum WM-Finale nach Brasilien gereist sein. Der Lufthansa-Sonderflug sei vom DFB-Reisebüro kurzfristig organisiert worden, berichtete das Nachrichtenmagazin am Freitag. Der DFB wollte sich am Freitag am Rande des Spatenstichs für seine Akademie in Frankfurt/Main nicht zu dem Bericht äußern.

Gegenüber dem „Spiegel“ hatte das DFB-Presseteam zuvor erklärt: „Das WM-Finale 2014 in Rio war das größte sportliche Ereignis für den deutschen Fußball in den vergangenen Jahrzehnten. Gerade bei einem außergewöhnlichen Ereignis wie einem WM-Finale mit deutscher Beteiligung gehört die Anwesenheit der höchsten Repräsentanten des DFB wie den Mitgliedern des DFB-Vorstandes zu deren satzungsgemäßen Aufgaben.“

Am 7. Juli 2014, einen Tag vor dem WM- Halbfinale, hat der damalige Generalsekretär Helmut Sandrock dem „Spiegel“-Bericht zufolge an die Mitglieder des DFB-Vorstands und alle DFB-Ehrenmitglieder geschrieben: Sollte Deutschland das Finale erreichen, „möchten wir Sie mit heutigem Schreiben einladen, das Endspiel im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro live zu erleben“.

Neben den Kosten für den Flug bezahlte der Verband seinen Spitzenfunktionären demnach das Finalticket, Kategorie 1, Preis: 750 Euro. „Nach der Landung erfolgt der Transfer zur Get-togther-Location Terraço Lagoa mit Blick auf den Corcovado, unweit vom Strand Ipanema“, heißt es in den Reiseunterlagen, aus denen das Nachrichtenmagazin zitierte.

Wegen einer in Brasilien abgehaltenen Präsidiumssitzung war der DFB bereits im Februar in die Kritik geraten. Zum wiederholten Mal wurde dabei die Gemeinnützigkeit des Verbandes in Frage gestellt. Der größte Sportfachverband der Welt war zuletzt durch den Rücktritt von Präsident Reinhard Grindel nach einer Serie von Fehltritten in die Schlagzeilen geraten.

(dpa)
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