Unter Kriegsrecht Champions-League-Spiel kann nicht in der Ukraine stattfinden

Kiew · Die Uefa verlegt zum zweiten Mal wegen des Kriegsrechts in der Ukraine ein internationales Fußballspiel. Die Gruppen-Partie von Schachtjor Donezk gegen Olympique Lyon in der Champions League am 12. Dezember dürfe nicht in Charkiw stattfinden.

 Die Champions-League-Trophäe (Symbolfoto)

Die Champions-League-Trophäe (Symbolfoto)

Foto: dpa/Valentin Flauraud

Das meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag in Kiew unter Berufung auf Quellen im europäischen Fußballverband. Der neue Austragungsort stehe noch nicht fest. Medienberichten zufolge ist die westukrainische Stadt Lwiw als Ersatzort vorgesehen.

Die ostukrainische Großstadt Charkiw und ihr Umland zählen zu den zehn Gebieten unter Kriegsrecht. Mit den auf 30 Tage begrenzten Sondervollmachten für die Armee will Präsident Petro Poroschenko sein Land angeblich besser vor einer befürchteten russischen Aggression schützen. Im Alltag wirkt sich das Kriegsrecht bislang kaum aus.

Schachtjor ist in Charkiw nur im Exil, der Club gehört eigentlich in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Stadt Donezk. In der Europa League hatte die Uefa schon das Spiel Worskla Poltawa gegen Arsenal London (0:3) am vergangenen Donnerstag nach Kiew verlegt. In Poltawa gilt kein Kriegsrecht. Poltawa-Fans waren sauer, weil die Uefa sie um das vermutlich größte Sportereignis der Geschichte in ihrer Stadt 340 Kilometer von Kiew gebracht habe.

(dpa/sef)
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