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Rassismus-Eklat Platini widerspricht Blatter und lobt Boateng

Paris · Uefa-Präsident Michel Platini hat den früheren Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng für dessen Reaktion auf die rassistischen Beleidigungen bei einem Fußball-Testspiel ausdrücklich gelobt und damit Fifa-Boss Joseph S. Blatter widersprochen.

Rassistische Gesänge – Boateng verlässt den Platz
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Rassistische Gesänge – Boateng verlässt den Platz

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Foto: dapd, Emilio Andreoli

"Das ist wunderbar, das hat mir wirklich sehr gut gefallen", sagte Platini am Montag dem französischen Radiosender RTL: "Das war exzellent, ich habe sogar den AC Mailand angerufen und ihnen gratuliert."

Anfang Januar hatten vor und während eines Testspiels des AC Mailand beim Viertligisten Pro Patria Fans des Gastgebers Boateng und weitere dunkelhäutige Milan-Spieler mit Affen-Lauten beleidigt. Daraufhin unterbrach Boateng in der 26. Minute das Spiel, schoss den Ball in Richtung der Zuschauer und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten Boateng, das Spiel wurde abgebrochen.

Während Platini nun dieses Verhalten ausdrücklich guthieß, hatte Blatter erklärt, das Verlassen des Spielfeldes kritisch zu sehen. "Das kann nicht die langfristige Lösung sein. Wir müssen andere Lösungen finden, um diesem Problem Herr zu werden", hatte der Schweizer gesagt.

Platini wies darauf hin, dass es bei Europapokalspielen möglich sei, eine Partie bei andauernden rassistischen Gesängen zu unterbrechen und letztlich auch abzubrechen.

Die Schiedsrichter seien angewiesen, bei solchen Vorkommnissen die Partie zunächst für eine Minute, bei wiederholten rassistischen Gesängen für zwei Minuten zu unterbrechen. Komme es zu einem dritten Vorfall, könne der Unparteiische das Spiel abbrechen. Der Schiedsrichter sei "der Boss im Stadion", so der 57-jährige Franzose.

(sid/seeg)
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