Nach Rassismus-Vorfällen gegen den AC Mailand Viertligist Pro Patria sorgt wieder für Eklat

Rom · Der italienische Fußball-Viertligist Pro Patria, der wegen des rassistischen Verhaltens seiner Fans bei einem Freundschaftsspiel gegen den AC Mailand Anfang Januar Negativschlagzeilen geschrieben hatte, hat wieder für einen Eklat gesorgt. Beim Spiel der Jugendmannschaft gegen den Viertligisten Casale am Samstag beschimpfte ein Pro-Patria-Spieler mit rassistischen Beleidigungen den brasilianischen Gegner Fabiano Ribeiro.

Rassistische Gesänge – Boateng verlässt den Platz
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Rassistische Gesänge – Boateng verlässt den Platz

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Foto: dapd, Emilio Andreoli

Dieser ging auf den Rivalen los und wurde vom Schiedsrichter vom Platz gestellt. Dem Pro-Patria-Akteur wurde lediglich die Gelbe Karte gezeigt. Daraufhin beschlossen der Trainer von Casale und die Mannschaft das Spiel abzubrechen. "Dieser Unterschied bei der Behandlung der beiden Spieler ist unannehmbar. Wir konnten das Spiel nicht mehr weiterführen. Wir wollten ein Signal setzen", sagte der Trainer des Casale-Jugendteams, Francesco Latartara.

Boateng hatte Anfang Januar nach rassistischen Vorfällen einen Abbruch des Freundschaftsspiels von Milan gegen Pro Patria erwirkt. Fans des Viertligisten hatten den früheren Bundesliga-Profi und weitere dunkelhäutige Milan-Spieler mit Affen-Lauten beleidigt. Daraufhin unterbrach Boateng in der 26. Minute das Spiel, schoss den Ball in Richtung der Zuschauer und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten Boateng, das Spiel wurde abgebrochen.

Fifa-Präsident Joseph S. Blatter hat derweil angekündigt, mit drakonischen Strafen gegen Rassismus im Fußball vorgehen zu wollen. Auf einer Pressekonferenz am Sonntag in St. Petersburg sprach der 76-jährige Schweizer von Bestrafungen mit Punktabzug bis hin zum Zwangsabstieg.

"Die ganze Welt kämpft gegen Rassismus und Diskriminierung. Fußball ist Teil der weltweiten Gesellschaft. Wir vereinigen 300 Millionen Leute auf der ganzen Welt und sollten ein Beispiel setzen. Wenn es keine ernsthaften Bestrafungen bei Fehlverhalten gibt, wird sich nichts ändern", sagte Blatter.

(sid/can)
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