Fortune überzeugt läuferisch Stöger macht bei Fortuna den Kroos

Düsseldorf · Fortunas Laufwunder Kevin Stöger interpretiert die Rolle als Achter überragend. Beim 2:1 gegen Dortmund stellt er sogar einen neuen Saisonrekord auf.

 Kevin Stöger setzt sich gegen Mario Götze durch. Foto: Falk Janning

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Bei Fortuna gibt es nur eine Regel, der sich alle unterzuordnen haben: Die Mannschaft ist der Star. Unisono wird nach Erfolg oder Misserfolg das Kollektiv bewertet. So verwunderte es nicht, dass Trainer Friedhelm Funkel nach dem sensationellen 2:1 gegen den bis dato ungeschlagenen Bundesliga-Herbstmeister Borussia Dortmund sagte: „Ich will keinen Spieler herausheben. Jeder bringt seine Qualitäten für die Mannschaft ein.“ Klar, alle Fortunen haben für diese Leistung lobende Worte verdient. Doch einer ragte dann eben doch noch ein bisschen mehr heraus: Kevin Stöger. Der Österreicher interpretierte seine Rolle im zentralen Mittelfeld als so genannter Achter überragend. Er lief und lieferte.

Fortuna - Borussia Dortmund: Fortunen in der Einzelkritik
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Foto: REUTERS/THILO SCHMUELGEN

Bereits am vorigen Samstag legte Stöger mit 13,265 Kilometern gegen Freiburg (2:0) eine Strecke zurück, die kein anderer Spieler an diesem Spieltag in der gesamten Liga schaffte. Nur drei Tage später setzte er sogar noch einen drauf: Stöger lief gegen Dortmund 13,645 Kilometer und damit so viel wie noch kein Bundesligaspieler in einer Partie dieser Saison. Dabei zahlte sich der letzte Sprint aus: Stöger überbot damit den bisherigen Bestwert von Gladbachs Jonas Hofmann am siebten Spieltag um gerade 20 Meter. „Am Ende war ich sehr kaputt“, sagte Stöger. „Ich laufe schon immer viel, weil ich viele Aktionen haben will. Unser Spiel zur Zeit kommt mir sehr zu Gunsten.“

Diese Laufintensität predigt Coach Funkel bereits die gesamte Saison. Und sein Team gehorchte: Auf Platz zwei der Bundesliga-Dauerläufer am 16. Spieltag steht Oliver Fink (13,270 km). „Wir wussten, dass wir nur mit einer hundertprozentigen Lauf- und Kampfleistung so ein Spiel gewinnen können. Das Spiel hat dann gezeigt, dass wir alles so umgesetzt haben, wie wir es uns vorgenommen hatten“, betonte Stöger.

Und er selbst ging voran. Als Motor, der immer wieder Bälle in brenzligen Situationen forderte, und sie in aller Regel nicht verlor. Als Beispiel dient dabei die Szene Mitte der ersten Halbzeit, als der ehemalige Bochumer an der Außenlinie den Ball im Rückwärtsgang gegen zwei Dortmunder behauptete und einen Abstoß herausholte. Dazu verteilte Stöger seine Pässe wohltemperiert, verlagerte häufig im richtigen Moment das Spielgeschehen. „Die Position im Zentrum kommt mir sehr zu Gute“, erklärte Stöger. „Und ich spiele ein bisschen einfacher. Am Anfang wollte ich ein bisschen zu viel.“ Gegen Dortmund erinnerte Stögers Spiel so jedenfalls an das der ganz großen Mittelfeldmotoren des Weltfußballs, wie an einen ganz eigen interpretierten Toni Kroos.

Auch Dodi Lukebakio wusste direkt, bei wem er sich zu bedanken hat. „Stögis Pass war toll. Ich weiß aus dem Training, dass er diese Bälle spielen kann. Es hat super gepasst“, sagte Fortunas erfolgreichster Torschütze. In der Tat war neben Jean Zimmers Traumtor zum 2:0 der Pass vor dem Führungstreffer der Höhepunkt des Spiels. Stöger selbst nahm das ganz nüchtern hin: „Ich habe die Lücke gesehen und den Ball einfach durchgespielt. Wir kennen ja Dodis Qualitäten, wissen wie schnell er ist und wie wenig Chancen er braucht.“

Doch am Ende waren sich natürlich alle Beteiligten wieder einig, dass der Star die Mannschaft ist. Dieses Credo hat natürlich auch Stöger verinnerlicht: „Ich bin froh, dass ich dem Team helfen kann, aber eben auch, dass es mir so hilft.“

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