2:3 im Saisonfinale Fortunas Niederlage bringt Greuther Fürth in die Bundesliga

Fürth · Fortuna hätte im Aufstiegskampf das Zünglein an der Waage werden können. Doch trotz Überzahl nach einer Roten Karte gegen Anton Stach können die Düsseldorfer ihre 2:1-Führung nicht halten. Fürth reicht das 3:2 gegen die Rösler-Elf für den Sprung in die Bundesliga.

2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf Noten nach Spiel bei Greuther Fürth
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Diese Noten haben wir den Fortunen gegeben

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Für Fortuna selbst ging es sportlich um nicht mehr viel, wenn man einmal von der nicht ganz unwichtigen Tatsache absieht, dass der Unterschied zwischen Platz vier und fünf in der Abschlusstabelle einen großen Unterschied in der Berechnung der Fernsehgelder ausmacht. Aber auch sportlich wurden die Düsseldorfer am letzten Spieltag der Zweitligasaison noch zum Teil eines geradezu dramatischen Aufstiegskampfs. Lange sah es so aus, als ob die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler diesen zugunsten von Holstein Kiel entscheiden würde, als sie in der zweiten Hälfte 2:1 bei Greuther Fürth in Führung lag. Doch trotz Unterzahl drehte die Grün-Weißen die Partie und schafften durch den 3:2-Erfolg am Ronhof tatsächlich noch den direkten Aufstieg in die Bundesliga. Kiel trifft in der Relegation ab Mittwoch auf den 1. FC Köln.

Einige kleine Überraschungen hatte Rösler in Sachen Startformation parat. Dass er auf Dawid Kownacki verzichten würde, da dieser nach einer Gehirnerschütterung eine Trainingspause hatte einlegen müssen, war noch zu erwarten. Dass aber auch Kenan Karaman auf der Bank begann, ließ schon eher aufhorchen – schließlich brachten die beiden Stürmer einiges an psychologischem Rückenwind dadurch mit, dass sie von ihren Nationaltrainern in Polen beziehungsweise der Türkei in die jeweiligen EM-Kader berufen worden waren.

Ebenfalls etwas überraschend musste zudem Leonardo Koutris trotz seiner zuletzt durchaus positiven Auftritten zu Beginn draußen bleiben. Nicht zuletzt wegen der gefürchteten Fürther Offensivstärke gerade über die Außenbahnen setzte Rösler als Linksverteidiger auf den defensiv stärkeren Luka Krajnc.

Greuther Fürth gegen Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels
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Greuther Fürth - Fortuna: die Bilder des Spiels

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Die Ideen des Trainers gingen in der ersten Hälfte offensichtlich auf. Fortuna präsentierte sich hochkonzentriert, defensiv gut organisiert und immer mit dem Willen, schnell umzuschalten und den Fürthern damit zuzusetzen. Einer dieser Konter führte dann auch zum 1:0, als sich die Gäste nach einer Balleroberung blitzschnell befreiten, und der Ball über Marcel Sobottka und Rouwen Hennings schließlich zu Shinta Appelkamp kam. Der setzte auf dem linken Flügel Kristoffer Peterson gekonnt ein, so dass der Schwede in seiner bekannten Manier elegant in die lange Ecke schlenzen konnte.

Es war bereits das siebte Saisontor Petersons, der inzwischen zu einer sehr effektiven Waffe geworden ist. Und es war ein Wirkungstreffer, da Greuther Fürth bis zur Pause nie sein gefürchtetes Angriffsspiel aufzuziehen verstand. Christoph Klarer hatte daran einigen Anteil, da der junge Innenverteidiger mit seinem guten Stellungsspiel viele Bälle frühzeitig abfing und anschließend sehr sicher weiterbeförderte.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann eine wichtige Szene. Fürths zuvor bereits verwarnter Mittelfeldspieler Anton Stach stieg überhart mit den Stollen voraus gegen den ballführenden Appelkamp ein, und Videoassistent Felix Zwayer riet Schiedsrichter Harm Osmers dazu, sich das Ganze noch einmal auf dem Bildschirm anzusehen. Osmers tat das intensiv und zeigte Stach anschließend glatt Rot.

Selbst in Unterzahl mussten die Grün-Weißen nach dem Seitenwechsel alles riskieren, da ihnen völlig klar war, dass eine Niederlage sie definitiv aus dem Rennen um den Aufstieg werfen würde.  Für den Ausgleich benötigten sie dennoch etwas Glück: Ausgerechnet dem zuvor so starken Klarer sprang der Ball bei einer unübersichtlichen Szene an die Hand. Erneut griff Zwayer ein und sorgte dafür, dass Osmers zu Recht einen Strafstoß verhängte, den Branimir Hrgota zum 1:1 verwandelte.

Aber Fortuna schlug zurück. Nur vier Minuten nach dem Elfmeter inszenierte die Rösler-Elf erneut einen gefährlichen Angriff. Nach einer sehr starken Kombination flankte Sobottka genau auf den Fuß von Appelkamp, der mit seinem sechsten Saisontreffer für das 2:1 sorgte. Da zugleich Fürths Konkurrent Kiel gegen Darmstadt in Rückstand geriet, wurde die Lage im Aufstiegskampf geradezu dramatisch.

Passend dazu schlugen die verzweifelt anrennenden Mittelfranken trotz Unterzahl nochmals zu. Julian Green nutzte eine Fehlerkette der Fortuna-Deckung zum 2:2 – in diesem Moment der Direktaufstieg für Fürth. Und daran sollte sich nichts mehr ändern, da der eingewechselte Dickson Abiama sogar noch zum 3:2 für die Gastgeber traf. Die Überzahl tat den Düsseldorfern also überhaupt nicht gut; aber das ist auch nicht gerade eine neue Erkenntnis. Ob der Verlauf der Partie noch irgendeine Rolle bei der Frage spielt, ob Röslers Vertrag verlängert wird, wird sich Anfang der Woche zeigen.

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