Kuriose Szene bei Fortuna-Spiel Ayhan sucht sein Trikot - und findet es bei Steinhaus

Nürnberg · Kaan Ayhan hat Fortuna Düsseldorf mit seinem späten Tor in Nürnberg zur Zweitliga-Meisterschaft geschossen. Danach warf er im Jubel sein Trikot weg - und holte sich die „schönste Gelbe Karte“ seines Lebens ab.

 Bibiana Steinhaus gibt Kaan Ayhan lachend sein Trikot zurück.

Bibiana Steinhaus gibt Kaan Ayhan lachend sein Trikot zurück.

Foto: Falk Janning

Als Kaan Ayhan in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch das nicht mehr für möglich gehaltene Tor zum 3:2-Sieg in Nürnberg erzielte und seine Mannschaft damit zum Zweitligameister kürte, explodierte die Stimmung unter den Fortunen. Der Torschütze rannte wie entfesselt in die Kurve zu den 6000 Düsseldorfer Anhängern. Auf seinem Weg dorthin entledigte er sich seines Trikots und warf es weg.

Kurios mutete die Szene an, als der türkische Nationalspieler nach der Jubelorgie mit nacktem Oberkörper über den Platz irrte und sein Shirt suchte. Zunächst vermutete er es am Tor der Nürnberger, merkte aber bald, das es sich bei dem auf dem Rasen liegenden Textil nur um das Handtuch des Nürnberger Keepers Fabian Bredlow handelte. Schließlich löste Bibiana Steinhaus das Rätsel. Die Schiedsrichterin hatte das Stück Stoff mit der Nummer fünf eingesammelt und übergab es dem überglücklichen Schützen mit einem Lachen. Gleichzeitig zückte sie die obligatorische Gelbe Karte. Die kann Ayhan verschmerzen.

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„Das ist die schönste Gelbe Karte, die ich je bekommen habe“, sagte der stolze Torschütze. „Ich habe mich bei Bibi sogar für die Karte bedankt, die nehme ich dankend in Kauf.“ Ayhan stand am zweiten Pfosten nach der Flanke von Davor Lovren völlig frei . „Ich stand relativ blank, den muss man machen. Ich habe aber noch ordentlich gezittert, der Torwart hat den Ball aber nur noch hinter der Linie berühren können“, berichtete Ayhan.

Für den 23-Jährigen war es in der allerletzten Minute der Saison das erste Saisontor. „Die Jungs haben die ganze Saison über in der Kabine Späße gemacht, weil ich bislang noch keinen Treffer erzielt und viele Chancen vergeben hatte“, sagte Ayhan. „Ich musste mir immer viel anhören. Ich habe dann immer aus Spaß gesagt: ,Wartet mal ab, ich schieße das Meistertor’. Das war natürlich nicht ernst gemeint. Dass das nun so gekommen ist... Ich hoffe mich kneift gleich niemand und ich wache aus diesem Traum auf.“

Der Torschütze sprach von einem verdienten Sieg und Titel. „Ich habe mir vor dem Spiel noch einmal die Interviews der Nürnberger durchgelesen, die schon vor dem Aufstieg von der Meisterschaft geredet hatten. Ich habe den Jungs vor dem Spiel noch einmal gesagt: ,Heute werden die Demütigen gewinnen.’ Und so ist es dann auch gekommen.“ Die Fortuna habe Nürnberg das ganze Spiel über beherrscht, habe mehr für das Spiel investiert. Die Mannschaft habe trotz der ganzen Feierlichkeiten ein ordentliches Spiel gemacht. „Ich bin einfach nur stolz auf die Mannschaft, wir haben ein 0:2 in Nürnberg aufgeholt. Das kann man gar nicht hoch genug bewerten.“

Bevor er in den Mannschaftsbus stieg, sagte Ayhan noch: „Heute ist ein perfekter Tag. Es wird der ein oder andere Liter Alkohol fließen. Vielleicht wandeln wir den Mannschaftsbus auf der Rückfahrt in ein Cabrio um.“

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