Vertragsverlängerung möglich Schauerte nimmt bei Fortuna den Kampf auf

Düsseldorf · Fortunas Rechtsverteidiger galt für viele schon als abgeschrieben. Doch rechtzeitig zur entscheidenden Phase der Saison findet der 30-Jährige seine Bestform und ist plötzlich ein Kandidat für eine Vertragsverlängerung.

Julian Schauerte: Der konstante Flügelflitzer bei Fortuna Düsseldorf
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Das ist Julian Schauerte

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Foto: Falk Janning

Es ist gerade elf Tage her, da schien Julian Schauertes Abschied von der Fortuna so gut wie besiegelt. "Julian hat in den vergangenen Wochen sehr gute Leistungen gezeigt", hatte der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer da gesagt, "aber wenn es um Vertragsverlängerungen geht, muss man immer eine komplette Saison bewerten." Das klang gar nicht gut aus Sicht des 30-Jährigen, denn weite Strecken der Saison waren für ihn eher trist verlaufen. Nach der Verpflichtung von Jean Zimmer, auf Leihbasis vom Erstligisten VfB Stuttgart, rutschte Schauerte als Rechtsverteidiger ins zweite Glied, stand an fünf Spieltagen nicht einmal im 18er-Kader.

Inzwischen jedoch hat sich der Wind gedreht. Zwar sind erst elf Tage seit Schäfers Aussage vergangen - doch in dieser kurzen Zeit hat Fortuna in Dresden gewonnen, ist in die erste Liga aufgestiegen, und Julian Schauerte hat wieder einmal zwei Ligapartien über die volle Distanz absolviert. Und der Rechtsverteidiger hat dabei vollauf überzeugt, seine Seite dichtgemacht - was vor allem gegen die starken Außen von Holstein Kiel kein Selbstläufer ist - und sogar in der Offensive Akzente gesetzt. Dass er dort Defizite besäße, ist stets der große Ansatzpunkt seiner Kritiker gewesen.

Nun erscheint auch Schäfers Aussage in einem anderen Licht. Denn Schauerte hat zwar neben den fünf Partien, die er auf der Tribüne oder daheim verbrachte, weitere elf durchgängig auf der Ersatzbank absitzen müssen. Die meisten davon jedoch zu Saisonbeginn und rund um die Winterpause. Als es um die Wurst ging, setzte Trainer Friedhelm Funkel dagegen voll auf den gebürtigen Sauerländer. Von den letzten neun Spielen im Endspurt um den Aufstieg absolvierte er sieben auf dem Platz, sechs davon über komplette 90 Minuten. Und die beiden, in denen "Schaui" auf der Bank schmorte, verlor Fortuna auch noch - 1:2 gegen Bochum und 1:3 in Heidenheim.

"Julian ist ein vorbildlicher Profi", lobt Funkel. "Er bringt stets hundertprozentigen Einsatz und gibt niemals auf." Den Kampf um einen neuen Vertrag auch nicht. Schauerte ist sicher Realist genug um zu wissen, dass er in der Bundesliga nicht mehr die Erstbesetzung auf dem rechten Verteidigerposten sein kann. Ein zuverlässiger Backup jedoch - zum Beispiel hinter dem schwedischen U21-Nationalspieler Linus Wahlqvist, den die "Bild"-Zeitung kürzlich ins Gespräch brachte - ist er allemal, noch dazu einer, der sich über ein Los als Reservist nie beklagt hat und eine Liga höher sicher erst recht nicht beklagen wird.

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