Fortuna gastiert in Nürnberg Aufsteiger zu Gast beim Aufsteiger

Düsseldorf · Die beiden großen Gewinner der Zweitliga-Saison spielen den Meister aus: Der 1. FC Nürnberg erwartet am Sonntag die Fortuna. Die Fakten zum Spiel.

 Am Freitag am Garagentor der Familie Thillmann, nun schon auf dem Weg nach Nürnnerg: ein Plakataufruf zur gemeinsamen Party.

Am Freitag am Garagentor der Familie Thillmann, nun schon auf dem Weg nach Nürnnerg: ein Plakataufruf zur gemeinsamen Party.

Foto: MT

DasSpiel Der Kampf um die Zweitligameisterschaft wird am letzten Spieltag der Saison im direkten Duell zwischen dem 1. FC Nürnberg und Fortuna entschieden. Die Gäste brauchen morgen (15.30 Uhr) einen Sieg im Max-Morlock-Stadion, um wieder auf den ersten Platz zu klettern. Nur dann würden sie am Montag auf dem Rathausplatz die Meistertrophäe überreicht bekommen.

Die aktuelle Form Nürnberg ist die beste Mannschaft der jüngsten sieben Spieltage (4-3-0), Fortuna steht in diesem Zeitraum nur im Mittelfeld der Tabelle (3-1-3).

Diepersonelle Lage Der "Club" muss ohne die verletzten Enis Alushi (Rücken), Patrick Erras (Innenband), Sebastian Kerk (Archillessehne) und Dennis Lippert (Knie) antreten, Fortuna auf die verletzten Andre Hoffmann (Hodenriss), Florian Neuhaus (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Oliver Fink (Adduktoren) verzichten.

Stärken und Schwächen Nichts deutete zu Saisonbeginn darauf hin, dass diese beiden Klubs die beiden Aufstiegsplätze belegen könnten. Fortuna hatte sich in den vergangenen beiden Jahren jeweils erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg gerettet. Und auch die Nürnberger gehörten mit einem im Profibereich unerfahrenen Chefcoach, einem Team, das in der Saison zuvor ebenfalls lange um den Klassenerhalt gekämpft hatte und einem riesigen Schuldenberg nicht unbedingt zu den ersten Aufstiegskandidaten. Doch die Mittelfranken besitzen wie die Düsseldorfer die richtige Balance aus Routine und jugendlichem Elan, verfügen über ein funktionierendes Kollektiv. Zu den Leistungsträgern gehören Enrico Valentini, Georg Margreitter, Ewerton und Tim Leibold in einer verlässlichen Abwehrkette, Mittelfeldmotor und Kapitän Hanno Behrens sowie Allrounder Eduard Löwen und Torjäger Mikael Ishak.

Der Trainer Für Aufsehen sorgte Nürnbergs Coach Michael Köllner während der Aufstiegsfeierlichkeiten. "Ich weiß nicht, ob ich ein Erstligatrainer bin", sagte der in der Branche noch relativ unbekannte Trainer, der bislang fast ausschließlich im Nachwuchsbereich gearbeitet hatte. Er trage sich mit dem Gedanken, zeitnah einen Schlussstrich zu ziehen, erklärte er. Auslöser für seine Gedanken an einen Rücktritt seien zum Teil massive Anfeindungen gegen seine Person, Briefe und auch Beschimpfungen nach der Niederlage gegen den Lokalrivalen Fürth. "Das vergesse ich nicht, das ist mir sehr nahe gegangen", sagte der Oberpfälzer, der mit seinen unorthodoxen Methoden und seiner extrovertierten Art den Klub nach oben gebracht hatte.

Der direkte Vergleich Wenn Fortuna auf den "Club" traf, dann hatte sie meist nicht viel zu bestellen. In der Bundesliga stehen vier Siegen 13 Niederlagen gegenüber, dazu kommen sieben Remis. In der 2. Liga ist die Bilanz auch nicht viel besser, da steht sie bei vier Siegen, zwei Remis und fünf Niederlagen. Während Fortuna zu Bundesligazeiten noch nie ein Erfolg am Valznerweiher gelungen ist, so ist die Auswärtsbilanz in der 2. Liga aber sogar besser als daheim. Drei von fünf dieser Partien in Nürnberg haben die Düsseldorfer gewonnen. Im vergangenen Jahr gab es einen 3:2-Sieg. Jerome Kiesewetter, Rouwen Hennings und ein Eigentor des Nürnbergers Abdelhamid Sabiri in der 88. Minute sorgten für die Treffer. Es war der letztlich entscheidende Schritt zum Klassenerhalt.

DasHinspiel Im Dezember verloren die Schützlinge von Trainer Friedhelm Funkel mit 0:2, verpassten nach sieben sieglosen Pflichtspielen die Herbstmeisterschaft. Die Düsseldorfer standen erstmals nach fast drei Monaten nicht mehr auf einem direkten Aufstiegsplatz. Tobias Werner (67.) und Georg Margreitter (77.) erzielten die Treffer für die Gäste. Der gerade eingewechselte Emir Kujovic verschoss kurz vor Schluss noch einen unberechtigten Foulelfmeter für Fortuna (89.). Fortuna war lange die bessere Mannschaft, hatte ihre Chancen durch Niko Gießelmann, Lukas Schmitz und Benito Raman nach Doppelpass mit Rouwen Hennings aber nicht genutzt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort