Alle Spiele live Für die 3. Liga beginnt ein neues TV-Zeitalter

Köln · Alle 380 Spiele der 3. Liga werden schon in der kommenden Saison von der Deutschen Telekom live übertragen. Das Telekommunikations-Unternehmen baut damit seine Sport-Live-Berichterstattung weiter aus.

 Das Stadion von Zweitliga-Absteiger Würzburg.

Das Stadion von Zweitliga-Absteiger Würzburg.

Foto: dpa, nar cgl sja

Für die 3. Liga sollen die medialen Zeiten des Mauerblümchendaseins endgültig vorbei sein. Mit dem Start in die Saison 2017/18 am Freitag beginnt ein neues TV-Zeitalter für die dritthöchste Profiliga, denn erstmals werden alle 380 Spiele live von der Deutschen Telekom übertragen, hinzu kommen die Übertragungen durch die ARD und ihre Regionalprogramme.

"Durch die neue Übertragungssituation und die Tatsache, dass ab der nächsten Saison alle Spiele live zu sehen sind, stoßen wir in der 3. Liga in neue Dimensionen vor", betonte der zuständige DFB-Vizepräsident Peter Frymuth. Die Telekom baut ihre Sport-Live-Berichterstattung weiter aus. Das Bonner Telekommunikations-Unternehmen hält bereits TV-Rechte an der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der Basketball Bundesliga (BBL) sowie dem Basketball-Europapokal und der nordamerikanischen Profi-Liga NBA.

Nun kommt die 3. Liga dazu. Ursprünglich war der Einstieg des Unternehmens erst für die Spielzeit 2018/19 vorgesehen, dieser wurde um eine Saison in Abstimmung mit dem aktuellen Rechteinhaber - der Sportrechteagentur SportA von ARD und ZDF - vorgezogen und durch eine Sublizenz ermöglicht. Ab 2018/19 beginnt der eigentliche Dreijahresvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB).

"Wir gehen nicht auf den allgemein am Fußball Interessierten zu, sondern wir kommen über die Verbindung regionaler Fans zu ihrem Verein vor Ort. Natürlich gibt es überall in Deutschland Anhänger der großen Klubs, aber für viele gehört zum Fan-Dasein die Nähe zu einem Verein in der Heimatregion dazu - in der englischen Fußballkultur gibt es dazu das Motto: Support your local club", betonte Henning Stiegenroth, Leiter Sportmarketing bei der Telekom, im Interview in der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Vereine vergrößern Reichweite

Rein wirtschaftlich zahlt sich das für die Klubs der 3. Liga noch nicht aus, Stiegenroth glaubt dennoch an einen positiven Effekt: "Die Vereine profitieren auf Anhieb, weil sie ihre Reichweiten vergrößern und damit auch ihren Sponsoren etwas bieten können - das ist schon ein echter Mehrwert."

Die ARD und ihre dritten Programme werden in der kommenden Saison bis zu 120 Spiele live produzieren und übertragen. Das Auswahlrecht liegt dabei aufseiten von SportA und der ARD. Die Sportschau wird unverändert an den Samstagen zwischen 18.00 Uhr und 18.30 Uhr die Höhepunkte von drei bis vier Topbegegnungen des jeweiligen Spieltags zeigen.

"Wir freuen uns sehr über diesen zukunftsweisenden TV-Abschluss. Dem DFB war es auch im Interesse der Vereine wichtig, dass eine ausführliche Berichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen garantiert ist", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius: "Vor allem über die ARD-Sportschau mit ihrer konstant hohen Reichweite."

Ab der Spielzeit 2018/2019 tritt der neue Vertrag in Kraft, in dessen Rahmen die SportA und die Telekom gemeinsam bis zum Sommer 2022 die Medienrechte an der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga halten. Die ARD und ihre Landesrundfunkanstalten werden dann noch 86 Partien aus der 3. Liga sowie die Aufstiegsspiele zur 3. Liga live zeigen.

Die Telekom wird die Spiele in Deutschland in ihrem Fernsehangebot EntertainTV zeigen. Auch über PC/Laptop, Smart-TV und verschiedene Streamingdienste sowie mobil über Tablet und Smartphone werden die Partien zu sehen sein. Alle Spiele werden in Full HD produziert.

(sid)
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