Pflipsen und Salou schon Pokalsieger DFB-Pokal: Hitzfeld rechnet mit "heißer Schlacht"

München/Aachen (rpo). Obwohl der FC Bayern München im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Alemannia Aachen (Mittwoch, ab 20.30 Uhr bei uns im LIVE!-Ticker) klarer Favorit ist, rechnet Trainer Ottmar Hitzfeld mit einer "heißen Schlacht".

Hitzfeld redet nicht lange um die Gefahren für den Rekord-Cupgewinner auf dem mit 22.500 Zuschauern ausverkauften Tivoli herum: "Wir wissen, dass im Pokal alles möglich ist und die kleinen Mannschaften über sich hinauswachsen."

Nach dem enttäuschenden 1:1 zum Rückrundenstart der Bundesliga in Frankfurt stehen die Münchner schon wieder unter Druck. Bereits sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Werder Bremen - der Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals ist somit Pflicht.

"Das wird ein richtiger Pokalfight. Darauf müssen wir uns einstellen. Da ist eine ganze Region in Aufruhr, alle freuen sich, dass die Bayern kommen", sagt Hitzfeld. Entscheidend sei, gegen einen bis in die Haarspitzen motivierten Außenseiter die Zweikämpfe anzunehmen und "dass wir im Hexenkessel Tivoli kühlen Kopf bewahren".

"Hexenkessel", "eine ganze Region in Aufruhr" - Hitzfeld wittert zu Recht Gefahr. "Wir hätten auch 100.000 Karten verkaufen können", schildert Aachens Geschäftsführer Bernd Maas die euphorischen Zustände im Grenzland. Zwar hat auch Aachen mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Wacker Burghausen die Generalprobe verpatzt, dennoch strotzt der Tabellendritte der 2. Liga vor Selbstvertrauen. "Wir wollen das Unmögliche schaffen", sagt Torhüter Stephan Straub: "Es ist für uns alle das Spiel des Jahrzehnts. Keiner zittert vor den Bayern."

Schon gar nicht Trainer Jörg Berger, der mit Hitzfeld privat gut befreundet ist und mit ihm gemeinsam schon manchen Skiurlaub verbracht hat. "Dieses Spiel ist die Belohnung für die super Vorrunde, die meine Mannschaft hingelegt hat", sagt der erfahrene Coach, "aber unser Kerngeschäft bleibt die 2. Liga. Da wollen wir bis zum Schluss ganz oben mitmischen."

Während der FC Bayern voraussichtlich nur auf den Brasilianer Ze Roberto (Magenverstimmung) verzichten muss, wird Aachen wahrscheinlich den verletzten Stürmer Emmanuel Krontiris ersetzen müssen. Für den erfolgreichsten Torjäger der Alemannia (6 Treffer) soll der in der Liga wegen seines Doping-Vergehens gesperrte Daniel Gomez spielen.

Dennoch ist Aachen vor dem "Spiel der Spiele" nicht bange. Auf dem Weg ins Viertelfinale bewies der Zweitligist gute Nerven. Gegen Rot-Weiß Erfurt und Bundesligist 1860 München gewann man jeweils im Elfmeterschießen, zudem hat Torhüter Bernd Straub in seiner Karriere noch nie ein Elfmeterschießen verloren. "Darauf können wir es nicht ankommen lassen", sagt der Keeper: "Ich habe schon gegen die Löwen gemerkt, dass deren Schützen besser waren als eine Runde vorher in Erfurt. Und die Bayern wären noch mal eine Klasse besser. Aber auch da würde ich einen oder zwei halten. Versprochen."

Schon elfmal haben die Münchner den Pokal gewonnen, die Alemannia noch nie. Doch immerhin stand Aachen schon zweimal im Finale: 1953 gegen Rot-Weiß Essen (1:2) und 1965 gegen Borussia Dortmund (0:2). Dennoch hat Aachen zwei Pokalsieger in seinen Reihen. Mittelfeldspieler Karlheinz Pflipsen und Stürmer Bachirou Salou gewannen 1995 mit Borussia Mönchengladbach den Pokal.

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