Borussia Mönchengladbach Stranzls Aushilfsjob

Borussia Mönchengladbach · Der Österreicher vertrat Tony Jantschke – und meisterte seine Aufgabe trotz Konditionsproblemen hervorragend. Auch Roel Brouwers, Oscar Wendt und Alexander Ring lieferten ein gutes Spiel ab.

 Martin Stranzl (Mitte) machte als Rechtverteidiger eine gute Figur. Hier duelliert er sich mit Stefan Kießling (r.), Bayers Simon Rolfes schaut zu.

Martin Stranzl (Mitte) machte als Rechtverteidiger eine gute Figur. Hier duelliert er sich mit Stefan Kießling (r.), Bayers Simon Rolfes schaut zu.

Foto: Wiechmann

Der Österreicher vertrat Tony Jantschke — und meisterte seine Aufgabe trotz Konditionsproblemen hervorragend. Auch Roel Brouwers, Oscar Wendt und Alexander Ring lieferten ein gutes Spiel ab.

Borussia Mönchengladbach: Stranzls Aushilfsjob
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Leverkusen Martin Stranzl holte erst einmal tief Luft. "90 Minuten wurden echt eng", sagte der Österreicher. Er hatte gerackert und gekämpft. Vor allem ist der Borussia viel gelaufen auf der für ihn so ungewohnten Position. Rechtsverteidiger hat der 31-Jährige gegen Leverkusen gespielt, es hat gefruchtet, schließlich hat Borussia gewonnen. Aber für Stranzl war es ein Gang bis an die Schmerzgrenze.

"Irgendwie herumgekriegt"

"Im Zentrum muss man ja nicht so viel laufen", bemerkte der Österreicher. "Und ich habe ja diese Saison einige Spiele gefehlt. Da merkt man einfach die fehlende Fitness." Zumal Trainer Lucien Favre den Aushilfs-Rechtsverteidiger noch mit Sonderaufgaben versehen hatte. "Ich sollte meinen Part recht offensiv versehen und Leverkusens André Schürrle in der Abwehr binden, damit er sich nicht so entfalten kann", erklärte Stranzl. Rund 70 Minuten klappte das ganz gut. "Dann ließen die Kräfte nach und Schürrle kam mehr mit nach vorne. Ich bin froh, dass ich das am Ende irgendwie herumgekriegt habe."

Gut für Stranzl war, dass der andere Aushilfs-Mann auf dem rechten Flügel, Oscar Wendt, ebenfalls gelernter Verteidiger war. Die beiden hielten ihre Seite im Zusammenspiel gut dicht. Auch wenn man Wendt erneut anmerkte, dass die rechte Außenbahn nicht seine natürliche Position ist. Er fand sich jedoch besser ins Spiel als noch vor einer Woche gegen Freiburg. "Wir haben das als Mannschaft gut hinbekommen auf meiner Seite", fand Stranzl.

Auch Roel Brouwers, der Martin Stranzl im Abwehrzentrum vertrat, war mit dem Spiel insgesamt zufrieden. "Wir wollten heute unbedingt gewinnen — das haben wir geschafft", sagte der Niederländer. "Allerdings haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir wollten nach der Führung eigentlich kontern, das hat nicht geklappt. Aber nach dem Ausgleich haben wir uns wieder ins Spiel gekämpft und verdient gewonnen. So etwas passiert auch nicht jeden Tag." Stranzl pflichtete ihm bei: "Es war wichtig zu sehen, dass wir nachsetzen können. Auch in einem schlechten Moment."

Dazu trugen auch die Einwechslungen ein, die Lucien Favre vornahm. Die Bank Borussias, oft so kritisiert, sorgte für die Wende im Spiel. Neben Siegtorschütze Igor de Camargo fügte sich auch der eingewechselte Alexander Ring gut ein — der Finne eroberte den Ball, mit dem am Ende das Siegtor eingeleitet wurde. "Die Bank war heute stark", fand auch Martin Stranzl. "Das hat den Unterschied gemacht." Vor allem der Zeitpunkt des Sieges war für Stranzl enorm wichtig. "Das war ein gutes Timing", befand der Österreicher. "Vor dem Bayern-Spiel tut uns ein Erfolgserlebnis wirklich gut." Denn München, so weiß Stranzl, "wird noch eine ganz andere Hausnummer."

(RP)
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