Borussia Mönchengladbach So weit sind Borussias Neue schon

Mönchengladbach · Den Saisonbeginn erleben Gladbachs Zugänge in unterschiedlichen Rollen. Die Erwartungshaltung spüren indes alle gleich.

André Hahn wird von der Länderspielpause profitieren.

André Hahn wird von der Länderspielpause profitieren.

Foto: dpa, fg hpl

Yann Sommer freute sich auf die Abwechslung in der Heimat. Noch aus Freiburg brach Borussias Torhüter in seine Schweizer Heimat auf. Erst zu einem Besuch der Eltern, dann in den Kreis der Nationalmannschaft, dessen neue Nummer eins er nun ist. "Ich freue mich auf die Tage bei der Nationalmannschaft", sagte der 25-Jährige. Die Tage abseits des Vereins bieten dem Neuzugang auch die Möglichkeit, die ersten Wochen in neuer Umgebung, in neuer Liga - und vor allem in neuem Rampenlicht zu verarbeiten. Denn dass er in der Bundesliga detaillierter, hartnäckiger und intensiver beäugt wird als noch in Basel, hat Sommer längst registriert. "Es ist hier anders als in der Schweiz. In Deutschland wird jeder Schritt, den man macht, verfolgt und analysiert", sagte er.

Zwei Test- und fünf Pflichtspiele lang ist er erst Borusse, aber erste kritische Stimmen musste er schon vernehmen, als er gegen Bilbao und in Sarajevo Fehler gemacht hatte, die zu Gegentoren führten. Doch er blieb ruhig. Er weiß, was er kann. Und zuletzt spielte er zweimal zu Null. Quasi stellvertretend für alle fünf, die im Sommer zu Borussia wechselten, spricht Sommer aber auch über das, was die Begeisterung rund um einen Verein wie Borussia mit sich bringt. "Die Erwartungen sind riesig, der Druck ist entsprechend", sagte er. Doch es sind Erwartungen, die ihn anspornen, nicht hemmen.

Von den weiteren Neulingen hatte André Hahn sicherlich den besten Start, mit bereits drei Treffern — jeweils zum 1:0. Er macht aus seiner Zufriedenheit über die neue Heimat, über die Europapokalspiele keinen Hehl. Auf dem Platz hat der Ex-Augsburger schon jetzt verinnerlicht, was er auch an Defensivaufgaben zu verrichten hat. Nach vorne hin geht er zuweilen noch etwas zu optimistisch in die Laufduelle. In Freiburg war ihm die Dauerbelastung der Englischen Wochen anzumerken, schließlich erhielt er stets den Vorzug vor dem bisherigen Platzhirsch auf dem rechten Flügel, Patrick Herrmann. Die Länderspielpause wird ihm gut tun.

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Traoré kann Borussia bereichern

Links deutete Ibrahima Traoré an, dass er Borussias Spiel bereichern kann. Sein Tempo und seine Technik tun der Mannschaft gut, allerdings agiert er zuweilen hastig und ungenau und kommt noch zu selten in gute Schusspositionen. Seine aus dem Halbfeld geschlagenen Flanken verpuffen in der Regel, weil in diesem Wirkungsbereich oft schlichtweg kein Borusse ist.

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Thorgan Hazard hat mit Blick auf seine Ausgangssituation vielleicht am meisten aus seinen ersten Wochen in Gladbach gemacht. Als perspektivische und zeitlich begrenzte Option für die Offensive geholt, avancierte er zuletzt zum ersten Einwechselspieler. Seine Laufwege, seine Technik, sein Spielverständnis sind geradezu prädestiniert für Lucien Favres Idee vom Fußball. Sein Doppelpack und seine Nominierung für Belgiens A-Elf verbreitern zudem seine Brust. Am schmalsten scheint die noch bei Fabian Johnson zu sein. Nach einer starken WM wirkt er noch nicht wieder im Vollgas-Modus. Johnson ist bislang wohl auch Opfer seiner eigenen Vielseitigkeit: Hinten rechts konnte Julian Korb seinen Platz behaupten, vorne links ist Johnson im Moment der, der sich hinter Traoré anstellen muss. Der US-Nationalspieler hat von den Neulingen definitiv noch die meiste Luft nach oben.

(RP)
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