Borussia Mönchengladbach Starker Tim Knipping kennt die Dritte Liga schon

Fussball · Nach sieben Siegen in Folge und mit einem Blick auf die Tabelle lässt sich für Borussias U23 nicht mehr leugnen, dass das Team zu den heißen Anwärtern auf die Meisterschaft der Regionalliga West gehört. Und sollte morgen (14 Uhr) im Borussia-Park ein Sieg gegen Rot-Weiss Essen gelingen, wäre eigentlich nur noch Alemannia Aachen in der Lage, noch ernsthaft mit den Borussen zu konkurrieren.

Auch am 4. September 2011 traf sich die U23 im Borussia-Park mit Rot-Weiss Essen. Damals gab es ein 4:0. Im Bild: Elias Kachunga, heute SC Paderborn.

Auch am 4. September 2011 traf sich die U23 im Borussia-Park mit Rot-Weiss Essen. Damals gab es ein 4:0. Im Bild: Elias Kachunga, heute SC Paderborn.

Foto: dwi

Ein Spieler, dessen Name eng mit der positiven Entwicklung verknüpft ist, ist Sommer-Zugang Tim Knipping. Der 22-jährige Innenverteidiger bildet mit Oliver Stang den defensiven Sicherheitsblock. Bei seinem letzten Klub 1. FC Saarbrücken kam der 1,90 Meter große Knipping bereits in der Dritten Liga zum Einsatz. Seine fußballerische Jugend hat er in seiner Geburtsstadt bei Hessen Kassel verbracht.

"Manchmal ist etwas, das für andere wie ein Schritt zurück aussieht, in Wahrheit ein doppelter Schritt nach vorne", sagt Knipping zu seinem Wechsel in ein Umfeld, das in allen Strukturen professionell ist. "Hier sind alle Trainer perfekt ausgebildet, aber auch die Mitspieler. Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass nahezu jeder aus der U23 sofort in der Dritten Liga spielen könnte", sagt er. Der Eindruck des Trainers Sven Demandt und des Amateurdirektors Roland Virkus, dass bei Knipping mit ein wenig Zeit viel Entwicklung möglich ist, bewahrheitet sich. Acht Tore bekam das Team in der Hinrunde von den vier Gegnern, gegen die es nun bereits zweimal gespielt hat. In der Rückrunde waren es nur zwei.

"Natürlich dauert es in einer neuen Mannschaft ein wenig, bis man sich eingewöhnt hat. Zudem bemerke ich meine eigenen Fortschritte ja auch. Es läuft für uns inzwischen sehr gut", sagt der Verteidiger. "Letztendlich bin ich hierher gekommen, weil die Ausbildung von Borussia innerhalb Deutschlands anerkanntermaßen zu den besten gehört. Mein Ziel ist es natürlich nicht, über Jahre in der Regionalliga zu spielen. Das habe ich mit vielen Spielern gemein", sagt er klar. Der Blick auf die Altersstruktur in der Innenverteidigung bei den Profis habe bei seinem Wechsel keine Rolle gespielt. "Das wäre vermessen. Was aber nicht heißt, dass ich mich über eine Chance nicht sehr freuen würde", sagt Knipping, der dabei die gleich Ruhe und Klarheit ausstrahlt, wie auf dem Platz.

Nun steht sein erster Auftritt im Borussia-Park an. Es wird ein besonderes Spiel für ihn. "Das ist wohl für jeden von uns so. Und wenn viele Zuschauer dabei sind, ist das eine Extra-Motivation." Würde die Dritte Liga dann mal ein konkretes Thema, weiß Knipping, wovon er spricht. "Da geht es körperlich noch etwas robuster zur Sache. Wirklich schlimm ist, dass die Meister der Regionalliga noch in die Play-offs müssen. Da kann man eine ganze Saison ohne Niederlage sein, spielt zweimal unentschieden und steht mit leeren Händen da", sagt er.

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Wie viele Zuschauer gegen Essen kommen, lässt sich schwer schätzen. Kommen viele Essener, könnten es über 3000 werden. "Schön wäre, wenn viele Gladbacher das Team unterstützen", sagt Knipping. Personell hat Demandt weiter gute Nachrichten. Sogar für Nico Brandenburger könnte es nach seinem Pferdekuss vom Sonntag reichen. Nur Linksverteidiger Christopher Lenz ist nach seinem Platzverweis zu ersetzen. "Das ist schade, weil wir nur auf der Position keinen echten Ersatz haben. Aber ich habe da schon etwas im Kopf", sagt er.

(kpn)
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