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"Nächste Saison stärker zurückkommen" Guardiola: Kampfansage statt Party

München · Nach der unvermeidlichen Bierdusche und seiner Kampfansage für die kommende Saison hatte Trainer Pep Guardiola erst einmal genug von der Münchner Meister-Party. Als die Mannschaft am Samstagabend im Postpalast wie von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge verordnet "Vollgas" gab, verbarg sich der Coach verschämt hinter seinen Spielern.

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"Komm' vor, versteck' dich nicht", rief ihm Rummenigge zu, doch Guardiola nahm die Glückwünsche nur widerwillig auf - der unverbesserliche Perfektionist war mit seinen Gedanken wohl schon im Juli. Dann will er in seinem dritten Jahr an der Isar erneut Anlauf auf das abermals verpasste Triple nehmen. "Nächste Saison werden wir stärker zurückkommen", versprach er nach dem Schlussakt mit dem 2:0 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 am Nachmittag.

Auf Urlaub will Guardiola daher zunächst verzichten, stattdessen werde er in den nächsten Tagen "viel telefonieren", meinte der 44-Jährige, der sich der Euphorie seiner Spieler komplett entzog. Vielleicht klangen ihm die Worte von Ehrenpräsident Franz Beckenbauer in den Ohren, der angesprochen auf Bayern-Macher Uli Hoeneß meinte, dieser sei "mit der Rückrunde genauso wenig einverstanden wie ich".

Die Mannschaft scherte die Kritik wenig. Zwar brauchten die Profis nach der Übergabe der Schale von Ligapräsident Reinhard Rauball um 17.41 Uhr in der Allianz Arena an Kapitän Philipp Lahm eine Viertelstunde, um in die Gänge zu kommen. Doch danach stieg eine ausgelassene Fete, die am Sonntag auf dem "schönsten Balkon der Welt" (Rummenigge) vor rund 20.000 Fans am Marienplatz mit der ebenfalls erfolgreichen Frauen-Mannschaft ihren Höhepunkt erleben sollte.

Guardiola hatte sich schon nach dem Sieg gegen Mainz, den Robert Lewandowski (25., Handelfmeter) und Bastian Schweinsteiger (48.) mit ihren Treffern sicherstellten, zu entziehen versucht. "Es war nicht so einfach, weil er sich besser versteckt hat als letztes Jahr", sagte Weltmeister Jerome Boateng, der Guardiola wie beim Double 2014 als Erster mit Weißbier übergoss. Danach ging die Party richtig los: Die Kinder der Stars tollten auf dem Rasen durch das rot-weiße Konfetti, deren Väter ließen sich der Reihe nach strahlend mit der Schale fotografieren, und Thomas Müller stimmte die "Humba" an.

Lahm trat Vermutungen entgegen, wonach der bereits am 30. Spieltag eingefahrene Titel ein "Trostpreis" für entgangene Triumphe in DFB-Pokal und Champions League sei. "Nur, weil wir die Liga in den letzten Jahren dominiert haben, ist es nichts Selbstverständliches", sagte er bestimmt: "Es ist immer noch etwas Besonderes, da oben zu stehen, das ist nicht normal."

Rummenigge würdigte die Mannschaft am Abend bei Alpenlachs, Filet vom Almochsen und pochiertem Wachtelei: "Ich verneige mich vor euch, ich bin sehr glücklich mit euch." Nach dem von vielen Experten erwarteten Umbruch hörte sich das nicht an - auch wenn Guardiola da wohl seine ganz eigenen Gedanken hat.

(sid)
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