Bayer Leverkusen Tauziehen um Calhanoglu geht weiter

Leverkusen · Bayer-Geschäftsführer Michael Schade bekräftigte in einem Interview das Leverkusener Interesse am Mittelfeldspieler des Hamburger SV und wartet auf eine Reaktion der Norddeutschen. Der 20-Jährige selbst hält sich momentan bedeckt.

Das ist Hakan Calhanoglu
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Foto: afp, pst/dg

Der Betroffene selbst schweigt derzeit und überlässt das Reden lieber anderen. Während der Hamburger SV als aktueller Arbeitgeber von Hakan Calhanoglu und Bayer Leverkusen als Interessent mitten in den Verhandlungen über den 20-Jährigen stecken, datiert dessen letzte Wortmeldung von Anfang Juni, als er in einem Interview betonte, weiterhin fest entschlossen zu sein, in der kommenden Saison für Bayer zu spielen. Seitdem herrscht von Seiten Calhanoglus - sicher auch auf Hinweis seiner Berater - Funkstille. Michael Schade, Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen, bekräftigte am Wochenende offen das Interesse seines Vereins an dem türkischen Nationalspieler.

"Wir sind mit dem Spieler klar. Er hat unser Angebot mündlich akzeptiert und will nur zu uns. Das hat er auch in Hamburg klipp und klar gesagt", sagte Schade in einem Zeitungsinterview. Er betonte: "Calhanoglu soll unser Königstransfer werden. Der HSV hat unser schriftliches Angebot vorliegen." Dieses soll sich auf 12,5 Millionen Euro beziffern. Bayer-Pressesprecher Dirk Mesch bestätigte gestern gegenüber der RP, dass die beiden Vereine in Verhandlungen stehen. "Der HSV weiß von unserem Interesse, und wir warten nun ruhig und entspannt auf eine Entscheidung", stellte er fest. Bayer habe Verständnis dafür, dass beim HSV aktuell interne Veränderungen in der Organisation vonstatten gingen, die auch die Verantwortlichkeiten für Transfers beträfen. "Das akzeptieren wir und warten die Dinge ab", bemerkte Mesch.

Die internen Veränderungen betreffen den Aufsichtsrat des HSV, der offiziell am 1. Juli seine Arbeit aufnimmt, sowie den Posten des Vorstandschefs, den Dietmar Beiersdorfer übernimmt. Gemeinsam mit dem designierten Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Karl Gernandt, und weiteren Aufsichtsratsmitgliedern hat er sich auf ein gemeinsames Konzept verständigt, um den Profi-Fußball beim HSV neu zu gestalten und auszurichten. Und in diesen Überlegungen scheint auch das Juwel Calhanoglu eine Rolle zu spielen. "Der Austausch mit dem HSV war immer korrekt", sagte Schade zu den bisherigen Verhandlungen, und Dirk Mensch ergänzt: "Wir werden die Gespräche mit den Hamburgern weiter pflegen."

Calhanoglu verlängerte erst im Februar seinen Vertrag beim HSV bis 2018. Es soll keine Ausstiegsklausel, aber eine mündliche Zusatzvereinbarung geben, die den vorzeitigen Wechsel ermöglicht und sich auf die Höhe der Ablösesummer bezieht. Diese Informationen soll Bayer aus dem Umfeld des Spielers erhalten haben. Offenbar ist es also nur eine Frage des Geldes, ob sich Calhanoglus Traum erfüllt, auf internationaler Ebene Erfahrung zu sammeln - zum Beispiel bei Bayer in der Champions League. Sein nächstes Ziel ist laut eigener Aussage auf Facebook die EM 2016.

(RP)
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