Bayer Leverkusen Kommentar: Kein guter Tag für den Werksklub

Leverkusen · Nein, selbst 6,5 Millionen Euro erwirtschafteter Transferüberschuss im Fall Emre Can können nicht kaschieren, dass der Donnerstag kein guter Tag für Bayer 04 war.

Zum einen, da man in Can einen Stammspieler abgeben musste, weil der Werksklub so jemanden eben überhaupt erst bekommt, wenn man Zugeständnisse wie Ausstiegsklausel oder Rückkaufrecht schluckt. Der Tag war aber vor allem ein schlechter, weil Bayer 04 in Michael Reschke seinen maßgeblichen und in der Szene bestens positionierten Kaderplaner verliert.

Und Reschke geht ja nicht etwa in Rente, sondern wechselt zum FC Bayern. Dort wird er sein maßgebliches Transferfeld "Talente" beackern - also just das Feld, in dem sein Ex-Verein Spieler locken muss, die später unbezahlbar wären. Genau hier wird auch das Kalkül der Münchener deutlich: Es ist selbst für den Branchenkrösus am Ende besser, Talente als 16-, 17-Jährige zu holen, als sie später der Konkurrenz für viele Millionen abkaufen zu müssen.

Reschke und die Scoutingabteilung um seinen Nachfolger Jonas Boldt landeten in der Vergangenheit nicht nur Volltreffer, aber sie pflegten im Hintergrund Bayers wichtigste Nische auf einem für den Verein finanziell limitierten Transfermarkt. Das dürfte künftig nicht einfacher werden.

(klü)
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