Bayer Leverkusen Hyypiä verzichtet auf Fehler-Video

Leverkusen · Bayer Leverkusens Trainer Sami Hyypiä will seinen Spielern nicht alle Fehler aus dem Manchester-Spiel vorführen. "Das bringt uns nicht weiter."

Das ist Sami Hyypiä
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Foto: dpa, aa ak sh

Die allermeisten Trainer und Spieler im Profisport teilen die gemeinsame Vorliebe, nach einer Niederlage möglichst bald die Gelegenheit zu bekommen, sich rehabilitieren zu können. Trainer Sami Hyypiä und seine Leverkusener Profis bilden da keine Ausnahme — auch wenn die Zeitspanne für die Aufarbeitung der 2:4-Niederlage von Manchester vor dem Spiel bei Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr/Live-Ticker) ziemlich knapp bemessen ist. "Wir haben im Trainerteam analysiert, was in Manchester schief gelaufen ist. Aber wir hatten nicht genug Zeit, es mit der gesamten Mannschaft aufzuarbeiten", sagte Hyypiä, während die Mannschaft einen trainingsfreien Donnerstag verleben durfte.

Matchplan geht nicht auf

Allein, selbst wenn er könnte, Hyypiä wäre kein Typ, der seinen Spielern ein "Worst Of"-Video aus dem Old Trafford vorsetzen würde. "Es ist wichtig, nicht alle Fehler zu zeigen. Das bringt uns nicht weiter. Man muss auch auf die guten Ansätze hinweisen", sagte der 39-Jährige. Anschauungsmaterial zur Aufarbeiten boten die 90 Minuten von Manchester in jedem Fall genug — nicht zuletzt, weil die Werkself ihren eigenen Matchplan kaum bis gar nicht hatte umsetzen können. "In der Spielvorbereitung haben wir viel gesehen, wie wir sie knacken können, haben aber relativ viel davon nicht umgesetzt", sagte Stefan Reinartz im Nachgang der Partie. Sein Trainer pflichtete ihm da bei: "Jeder macht Fehler. Am Dienstag hatten wir für ein einziges Spiel einfach zu viele Fehler. Wir hätten ruhiger agieren müssen. Und ruhig heißt nicht langsam. Das war eine gute Erfahrung für alle", sagte Hyypiä.

Doch der erfolglose Trip auf die Insel hat beim Leverkusener Trainer keine grundlegenden Zweifel am Leistungsvermögen seiner Mannschaft geweckt. Er sieht das 2:4 eher als Teil eines übergeordneten Entwicklungsprozesses. "Wir sind bereit, in Mainz viel besser zu spielen als am Dienstag. Wir wissen, welche Schwächen unser System hat, daran arbeiten wir", sagte Hyypiä. Beim Spiel in Mainz muss die Werkself einmal mehr auf die Dienste von Gonzalo Castro und Jens Hegeler verzichten. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass sich Hegeler genauso wie "Gonzo" einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. So werden sich die personellen Veränderungen gegen- über der Champions League dann wohl auch in Grenzen halten. Eventuell bekommt Emir Spahic eine Pause, und Philipp Wollscheid darf ran, eventuell betreiben Giulio Donati und Roberto Hilbert hinten rechts mal wieder Job-Sharing. Emre Can wird wohl seinen Startelf-Platz an Lars Bender verlieren.

In jedem Fall wollen sie bei Bayer 04 die Partie in Mainz besser gestalten als in den beiden vorangegangen Jahren. Am ersten Spieltag der Saison 2011/2012 verlor die Werkself 0:2 und Torhüter Fabian Giefer mit Gehirnerschütterung. Es war ein Puzzlestein für das Scheitern von Trainer Robin Dutt. Und im März dieses Jahres bot man eine der schlechtesten Saisonleistungen und unterlag dank eines fragwürdigen Handelfmeters mit 0:1.

(seeg)
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