Russland und China rufen zu Gesprächen auf USA verlegen weitere Bomber in Reichweite Nordkoreas

Seoul/Peking (rpo). Die USA erhöhen offensichtlich auch den Druck auf Nordkorea. Weitere 24 Bomber sind auf Guam in Reichweite Nordkoreas stationiert worden.

Die Flugzeuge trafen am Mittwochabend auf dem Stützpunkt Guam im Indischen Ozean ein, wie ein Sprecher der Luftwaffe mitteilte. Der südkoreanische Ministerpräsident Goh Kun bat die USA am Donnerstag um unverminderte Militärpräsenz auf der koreanischen Halbinsel. Verhandlungen über eine Verringerung der Truppen sollten ausgesetzt werden, solange die Spannungen um das nordkoreanische Atomprogramm andauern, sagte Goh.

Die Entsendung der Bomber solle möglichen Konflikten im Westpazifik vorbeugen, sagte Leutnant David Faggard im Hauptquartier der US-Luftwaffe für den Pazifikraum auf Hawaii. Die Krise um das nordkoreanische Atomprogramm hatte sich am Wochenende durch einen Zwischenfall über dem Japanischen Meer verschärft. Nordkoreanische Jagdflugzeuge hatten sich einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug auf 15 Meter genähert. Die amerikanische Reaktion, weitere Bomber in die Region zu verlegen, sei "nicht aggressiver Natur", versicherte eine Sprecherin des Luftwaffenstützpunkts auf Guam. "Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, um unsere Verteidigung zu verstärken."

Moskau äußerte sich besorgt über die Zuspitzung des Konflikts. "Russland nimmt mit Sorge zur Kenntnis, dass die USA in ihren jüngsten Stellungnahmen eine militärische Lösung des so genannten nordkoreanischen Atomproblems nicht ausschließen", teilte das Außenministerium am Donnerstag mit. Ebenso wie China forderte Russland die USA erneut zu direkten Gesprächen mit Nordkorea auf. Sanktionen würden die Situation nur komplizierter machen, erklärte der chinesische Außenminister Tang Jiaxuan. Zur Sicherung von Frieden und Stabilität in diesem Teil der Welt unterstützte China weiter die Abschaffung aller Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel. Der beste Weg, um dies zu erreichen, seien immer noch direkte Gespräche zwischen den USA und Nordkorea, sagte Tang.

Der südkoreanische Ministerpräsident Goh sagte im Gespräch mit US-Botschafter Thomas Hubbard: "Wir sollten die Abschreckung durch das US-Militär niemals schwächen." Die USA und Südkorea haben für April offizielle Beratungen über eine Umstrukturierung der amerikanischen Militärpräsenz geplant. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wird über eine Reduzierung der Truppen "ernsthaft nachgedacht", konkrete Planungen dazu gebe es aber noch nicht.

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