Irrsinn made in Wien

Zu Recht fordern die Euro-Länder von Griechenland, dass es sich an Verträge hält und alles tut, um möglichst viel von seinen Schulden zurückzahlen zu können. Aber Regeln sollten doch für alle gelten - also muss man ihre Einhaltung auch in Österreich fordern. Das Spektakel rund um die frühere Kärnter Landesbank Hypo Group Alpe Adria und deren "Bad Bank" Heta mutet irrwitzig an. Alle, die möglicherweise für die Schulden haften könnten, schieben den Schwarzen Peter munter im Kreis herum, immer in der Hoffnung, dass die Gläubiger einknicken und am Ende auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Naheliegend, dass man sich da irgendwie an Athen erinnert fühlt.

Irrsinn made in Wien
Foto: Ronny Hendrichs

Natürlich werden am Ende alle zahlen müssen: Banken, die Anleihen der Heta kauften, Eigentümer, die auf Gewinne und Dividenden verzichten müssen, der österreichische Steuerzahler (ob in Wien oder Klagenfurt, ist egal). Wer glaubte, die Sozialisierung von Bankschulden gehöre der Vergangenheit an, wird in Österreich eines Besseren belehrt. Dort wird ein neues Kapitel der Finanzkrise geschrieben.

(RP)
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