Nach politischer Eiszeit Venezuela-Konflikt überschattet Verhandlungen zwischen USA und Kuba
São Paulo · Die USA und Kuba sind zu einer weiteren Verhandlungsrunde über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen in Havanna zusammengekommen. Die aktuellen Gespräche werden allerdings von dem Konflikt mit Venezuela überschattet.
Kubas Regierung hatte Venezuela in der Auseinandersetzung mit den USA "bedingungslose Unterstützung" zugesagt und die US-Strafmaßnahmen verurteilt. Die US-Delegation äußerte sich in Havanna enttäuscht über die kubanische Reaktion, versicherte jedoch, dass dies keine Auswirkungen auf die Verhandlungen haben würde, wie "El Nuevo Herald" am Montag (Ortszeit) berichtete.
Beide Seiten wollen über die kubanische Forderung beraten, das Land von der Liste der Terrorunterstützer zu nehmen. Staatschef Raúl Castro hatte das zur Bedingung für eine Normalisierung der Beziehungen gemacht. Gleichzeitig betonten die Delegationen, Ziel sei es, dass vor dem Amerika-Gipfel in Panama die Botschaften wiedereröffnet werden können. Auf dem Amerika-Gipfel am 10. und 11.
April werden sich US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Castro erstmals bei offiziellen Beratungen begegnen. Bislang hatten die USA durch ihr Veto immer eine Teilnahme Kubas verhindert. Ende März wollen beide Seiten nochmals zu bilateralen Beratungen zusammenkommen, um das Thema Menschenrechte zu besprechen. Mitte Dezember hatte Obama nach mehr als einem halben Jahrhundert politischer Eiszeit eine Normalisierung der Beziehungen zu dem sozialistischen Kuba angekündigt.