Hier darf ich sein

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Griechenland wird von Tag zu Tag schlechter; die Nerven liegen bei allen Beteiligten blank. Durchaus verständlich also, dass Mitarbeiter des Goethe-Instituts in Athen dünnhäutig reagieren, wenn neugierige Journalisten aus der Heimat anreisen. Verständlich vielleicht sogar noch, dass die Pressesprecherin nichts zur Drohung der griechischen Regierung sagen will, das deutsche Kulturinstitut zu pfänden - als Entschädigung für ein Wehrmachtsmassaker im Zweiten Weltkrieg. Schließlich werden Pressesprecher leider oft gerade dann sehr schweigsam, wenn es interessant wird.

Hier darf ich sein
Foto: Ronny Hendrichs

Das Verständnis endet allerdings abrupt, wenn eine deutsche Journalistin aus einem Goethe-Institut geworfen wird, weil sie bei einer Tasse Kaffee mit einem Griechen über den Streit zwischen ihren Regierungen reden will. Eine staatlich finanzierte Einrichtung, zu deren selbst erklärten Zielen es gehört, den interkulturellen Dialog zu fördern, sollte Journalisten helfen, die sich im Ausland selbst ein Bild machen wollen - und sie nicht vor die Tür setzen.

(RP)
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