Einbruch am Schweinefleisch-Markt wäre die Folge Fleischhandel: Überschwappen der Seuche wäre Katastrophe

Bonn (dpa/lnw). Ein Übergreifen der Maul- und Klauenseuche (MSK) von Großbritannien nach Deutschland wäre nach Darstellung des Vieh- und Fleischhandels wirtschaftlich eine Katastrophe. Dies sagte der Geschäftsführer des Deutschen Vieh- und Fleischhandelsbunds sowie des Bundesfachverbands Fleisch, Patrick Steinke, am Dienstag der dpa in Bonn. Dann gäbe es auch einen Einbruch am Schweinefleisch-Markt. Wegen BSE sei der Rindfleisch-Markt ohnehin noch immer am Boden.

Aus Sicht der Vorbeugung sei der Beschluss zur Schließung von Viehumschlagplätzen nachzuvollziehen, sagte Steinke. "Es muss aber Augenmaß gewahrt bleiben." Die Viehtransporteure würden auf die Reinigungs- und Desinfektionsvorschriften hingewiesen. Sie könnten nicht für alles verantwortlich gemacht werden. Auch Großbritannien- Reisende, die Essensreste mitbrächten, könnten einen MSK-Ausbruch verursachen.

Bund und Länder hatten am Montag vereinbart, wegen der MSK- Gefahren von diesem Mittwoch an die Viehmärkte für sieben Tage zu schließen und Viehtransporte stärker zu kontrollieren.

Nach Angaben des Vieh- und Fleischhandelsbunds gibt es in Deutschland rund 300 EU-rechtlich zugelassene Sammelstellen oder Umschlagplätze für Viehtransporte. Daneben gibt es weiter etwa 80 Viehmärkte, ein großen Teil davon in Bayern. Dort wird Lebendvieh, in der Regel Zuchttiere (vor allem Kälber und Rinder) gehandelt.

Unklar sei, was in den nächsten Tagen mit den Tieren sind den Sammelstellen geschehen solle, erläuterte Steinke. Dies solle nach den Vorgaben der Veterinär vor Ort entscheiden, so dass es hier Spielraum gebe. Transporte sollten aber möglichst gering gehalten werden.

(RPO Archiv)
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