Experten befürchten iilegalen Handel mit BSE-Ware Russland will Bllig-Fleischimporte verhindern

Moskau (dpa). Angesichts der Verbreitung von BSE in Europa will die russische Regierung Fleischimporte zu Billigpreisen möglichst verhindern. Darauf verwies Russlands Vizeregierungschef und Landwirtschaftsminister Alexej Gordejew, meldete die Agentur Interfax am Dienstag.

Die Regierung habe beschlossen, die Fleischpreise ständig zu kontrollieren, um den russischen Fleischmarkt nicht zu Fall bringen zu lassen. Dabei plädierte der Minister für eine umfassende Entwicklung der einheimischen Fleischindustrie und schloss die Erhöhung der Einfuhrzölle für europäisches Fleisch nicht aus.

Veterinärtechnische Kontrollen reichten nach Gordejews Worten aus, um den russischen Markt vor BSE-infizierten Fleischprodukten zu schützen. Auf die Mitte Februar vereinbarte Lieferung von 100 000 Tonnen Rindfleisch aus Bayern eingehend, teilte der Minister mit, er habe angeordnet, ihm alle Unterlagen zur Prüfung vorzulegen.

Wegen der Ausbreitung von BSE-Fällen in Deutschland hatte Russland im vergangenen Januar einen Importstopp für Zuchtrinder aus den Bundesländern Niedersachsen, Bayern und Schleswig-Holstein verfügt. Gegenwärtig gilt in Russland ein Einfuhr-Verbot für Rindfleisch aus Großbritannien, Portugal und der Schweiz.

Experten befürchten, dass kriminelle Organisationen in Westeuropa unverkäufliches und möglicherweise belastetes Rindfleisch auf dunklen Kanälen nach Russland schleusen. Nach Ansicht russischer Fachleute gebe es in Russland "zurzeit keinen Fall von Rinderwahnsinn".

(RPO Archiv)
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