Volker Bouffier im Interview "90 Prozent sind ein ordentliches Ergebnis für Merkel"

Essen · Auf dem Parteitag der CDU in Essen wurde Volker Bouffier mit 85,4 Prozent zu einem der Parteivizevorsitzenden wiedergwählt. Im Interview mit unserer Redaktion spricht der hessische Ministerpräsident auch über die Chancen von Schwarz-Grün in NRW.

 Auf dem Parteitag der CDU in Essen wurde der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier mit 85,4 Prozent zu einem der Parteivizevorsitzenden wiedergwählt.

Auf dem Parteitag der CDU in Essen wurde der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier mit 85,4 Prozent zu einem der Parteivizevorsitzenden wiedergwählt.

Foto: afp, PST

Herr Bouffier, Sie haben ein gutes Ergebnis zur Wiederwahl als Partei-Vize-Chef erhalten. Ist das ein Signal für Schwarz-Grün in Deutschland?

Bouffier Das darf man nicht überhöhen. Das ist ein gutes Ergebnis und auch ein Ansporn für meine künftige Arbeit. So viel kann man sagen: Die Tatsache, dass ich in Hessen eine Koalition mit den Grünen gebildet habe, hat die Delegierten nicht dazu bewogen zu sagen: Den können wir nicht gebrauchen. Ob das ein Modell für Deutschland ist, muss man abwarten.

Wäre Schwarz-Grün für Nordrhein-Westfalen ein zukunftsweisendes Modell?

Bouffier Zunächst müsste es eine schwarz-grüne Mehrheit geben. Dann muss es in der Sache so viele Gemeinsamkeiten geben, dass man auch fünf Jahre zusammen arbeiten kann. Wenn die Grünen bereit sind, Ökologie und Ökonomie zu verbinden, dann können sie mit der CDU auch in NRW regieren.

Sehen Sie Merkels Ergebnis als Dämpfer?

Bouffier Ich hatte damit gerechnet, dass Angela Merkel 90 Prozent bekommen wird. Da lag ich richtig. Wenn man sich anschaut, welche Debatten wir im vergangenen Jahr in der Partei hatten, dann finde ich ein Ergebnis von knapp 90 Prozent ein sehr ordentliches Ergebnis.

Bei der Integration und in der inneren Sicherheit zeigt die CDU wieder klare Kante. Schwenken Sie wieder nach rechts?

Bouffier Nein. Das ist die richtige Antwort, die wir auf die Sorgen der Bürger geben müssen. Die Menschen haben einen Anspruch auf Sicherheit. Dem muss man auch gerecht werden, indem man die Sicherheit ins Zentrum seiner Arbeit stellt. Das ist weder rechts noch links. Das ist einfach nur vernünftig.

Eva Quadbeck führte das Interview.

(qua)
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