Mehrheit leide unter Vertrauensverlust Esken sieht latenten Rassismus auch in Reihen der deutschen Polizei

Berlin · Weil der gewaltsame Tod von George Floyd durch einen Polizeieinsatz in den USA kein Einzelfall ist, gehen weltweit Menschen auf die Straße - so auch in Deutschland. Und SPD-Chefin Saskia Esken sieht auch hier bei Sicherheitskräften einen latenten Rassismus.

  Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD, spricht bei einem Interview. Archivfoto.

Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD, spricht bei einem Interview. Archivfoto.

Foto: dpa/Michael Kappeler

„Zigtausende Demonstranten in aller Welt stehen auf“, sagt Esken. „Deutsche Demonstranten schauen aber auch auf die Verhältnisse vor der eigenen Haustür: Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte, die durch Maßnahmen der Inneren Führung erkannt und bekämpft werden müssen“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dabei stehe die große Mehrheit der Polizeibediensteten solchen Tendenzen sehr kritisch gegenüber und leide unter dem potenziellen Vertrauensverlust, der sich daraus ergebe.

Bei der Aufarbeitung von Fällen ungerechtfertigter Polizeigewalt dürfe nicht der Eindruck entstehen, der polizeiliche Korpsgeist spiele eine größere Rolle als die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern. „Deshalb muss eine unabhängige Stelle mit der Bearbeitung solcher Beschwerden betraut werden.“

(anst/dpa)
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