Tod von George Floyd Rassismus ist eine Frage der Macht – weißer Macht

Analyse · Wer von Rassismus redet, sollte nicht ablenken: Ja, alle Leben sind gleich an Würde, weiße wie schwarze. Die politische Pest aber, das ist der Rassismus der Starken gegen die Schwachen. Und dessen Akteure sind Weiße.

 Protest gegen den gewaltsamen Tod George Floyds in Frankfurt.

Protest gegen den gewaltsamen Tod George Floyds in Frankfurt.

Foto: dpa/Boris Roessler

„Black lives matter“ – „schwarze Leben zählen“, so stand es jetzt wieder auf den Plakaten vieler, die in den USA und weltweit gegen rassistische Polizeigewalt protestierten. Es dauerte nicht lang, bis auch ein anderer Spruch wieder zahlreich zu sehen und in den sozialen Netzwerken zu lesen war: „All lives matter“ – „alle Leben zählen“. Das erinnert in seiner humanen Selbstverständlichkeit an den Werbespruch eines niederrheinischen Süßwarenfabrikanten: „Jedes Leben ist wertvoll“. Ja, natürlich, und zum Glück – es gab ja auch schon ganz andere Zeiten hierzulande, in denen die Menschenwürde nicht viel zählte.