Pipeline Nord Stream 1 Gazprom schickt weniger Gas nach Deutschland

Berlin · Russland drosselt die Gaslieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream nach Deutschland um gut 40 Prozent. Als Grund werden Verzögerungen bei einer Reparatur angegeben. Die Bundesregierung sieht die Versorgungssicherheit aktuell aber als gesichert an.

 Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1 in Lubmim. (Archiv)

Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1 in Lubmim. (Archiv)

Foto: dpa/Stefan Sauer

Verzögerungen bei der Reparatur von Gas-Kompressoren durch Siemens beschränken nach Angaben von Gazprom derzeit die Kapazität der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Deshalb habe Gazprom den Durchfluss von Gas durch die Pipeline auf maximal 100 von 167 Millionen Kubikmeter pro Tag reduziert, teilte der russische Gas-Riese am Dienstag mit. Der deutsche Konzern habe Kompressoren verspätet von der Reparatur zurückgeschickt. Dazu kämen Fehlfunktionen an den Motoren, weshalb an der Kompressor-Station in Portowaja bei St. Petersburg derzeit nur drei Kompressoren betrieben werden könnten. Allerdings war am Dienstagnachmittag kein verringerter Durchfluss durch Nord Stream 1 festzustellen.

Die Bundesregierung sieht die Versorgungssicherheit bei Gas in Deutschland aktuell als weiter gewährleistet an. Das sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Dienstag. „Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt“, so die Sprecherin weiter.

Ob für die Reparaturen die Münchner Siemens AG oder der abgespaltene Energietechnik-Konzern Siemens Energy zuständig ist, war unklar. Beide Unternehmen nahmen zunächst keine Stellung. Siemens hält an Siemens Energy noch 35 Prozent.

Der Gas-Transport von Russland nach Westeuropa ist ohnehin bereits eingeschränkt. Über die Jamal-Pipeline wird aufgrund der russischen Sanktionen gegen den Eigentümer des polnischen Abschnitts, EuRoPol Gaz, kein Gas mehr geliefert. Zudem hatte im Mai die Ukraine den Gas-Durchfluss an einer von zwei Übergabestationen gestoppt. Davon ist ein Drittel des russischen Gases betroffen, das durch die Ukraine nach Westeuropa fließt.

(dpa/RTR/csi)
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