Arbeitnehmer-Freizügigkeit Immer mehr Rumänen und Bulgaren beziehen Hartz-IV

München · Die Zahl der Hartz-IV-Bezieher aus Rumänien und Bulgarien ist der "Süddeutschen Zeitung" zufolge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Arbeitsmarktexperten warnen vor einer Dramatisierung: Deutschland profitiere trotzdem.

 Seit dem 1. Januar gilt für Bürger der beiden Staaten die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU. Das heißt, sie brauchen keine Arbeitserlaubnis mehr, um sich in Deutschland niederzulassen. Das gilt auch für Neuzuwanderer aus Rumänien und Bulgarien.

Seit dem 1. Januar gilt für Bürger der beiden Staaten die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU. Das heißt, sie brauchen keine Arbeitserlaubnis mehr, um sich in Deutschland niederzulassen. Das gilt auch für Neuzuwanderer aus Rumänien und Bulgarien.

Foto: dpa, Marc Tirl

Im November erhielten fast 44 000 Rumänen und Bulgaren entsprechende Leistungen, 51 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Blatt unter Berufung auf eine neue Erhebung der Bundesagentur für Arbeit berichtet. Die Zahl der Arbeitnehmer und geringfügig Beschäftigten aus beiden Staaten stieg dagegen weniger stark: um 24 Prozent auf 137 000.

Bürger der beiden EU-Länder genießen erst seit Januar die volle Arbeitnehmer-Freizügigkeit. Allerdings durften bereits vorher Akademiker in Deutschland arbeiten und hatten bei späterer Arbeitslosigkeit Anspruch auf entsprechende Leistungen, genauso wie Selbstständige ihren Lohn mit Staatshilfe aufstocken konnten. Das galt auch für lange in Deutschland lebende Rumänen und Bulgaren.

"Deutschland profitiert trotzdem"

Der Arbeitsmarktexperte Herbert Brücker vom Bundesagentur-eigenen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) warnte vor einer Dramatisierung. Nur gut jeder zehnte Rumäne und Bulgare in Deutschland beziehe Hartz IV. "Trotz dieses Anstiegs profitiert der deutsche Sozialstaat durch die übrigen Beschäftigten aus diesen Ländern", sagte er dem Blatt. Bei Polen und Ungarn dagegen wuchs die Zahl der Beschäftigten 2013 stärker als die der Hartz-IV-Empfänger.

Die CSU hatte vor einigen Wochen mit ihrer Warnung vor sogenannter Armutszuwanderung eine hitzige Debatte ausgelöst.

(dpa)
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