"Klima der Angst" CSU-Mann greift Parteivorstand an

Leipzig (RPO). Der CSU-Ortsvorsitzende aus dem mittelfränkischen Wiseth, Kurt Taubmann, wirft seiner Parteiführung vor, sie verbreite eine Atmosphäre "der Angst, der Unterdrückung und der Drohungen" gegen Kritiker und Unzufriedene mit dem jüngsten Bundestagswahlergebnis.

"Unglaubwürdigkeit und Wortbrüche werden der CSU das Kreuz brechen", sagte Taubmann der "Leipziger Volkszeitung".

Taubmann hatte bereits in einem offenen Brief an CSU-Chef Horst Seehofer diesen zu Konsequenzen aufgefordert. Es wisse mittlerweile von einem aber bisher unterdrückten Videobeweis für die Ankündigung Seehofers auf einer mittelfränkischen Regionalkonferenz in Erlangen vom 21. November 2008, auf der Seehofer gesagt habe, er würde als Parteivorsitzender und Ministerpräsident zurücktreten, sollte er bei der Bundestagswahl ein schlechteres Ergebnis für die CSU erzielen, als der frühere Ministerpräsident der Partei, Günther Beckstein, bei der Landtagswahl 2008. Bei der Bundestagswahl hatte die CSU 42,5 Prozent erreicht nach 43,4 Prozent bei der Landtagswahl.

"Die Basis kocht", sagte Taubmann, auch wenn die Parteiführung "Angst und Schrecken bei Funktionsträgern und Inhabern von Posten verbreitet". Wenn Seehofer so weiter mache, stehe seiner Partei "ein Abstieg wie der SPD bevor", warnte Taubmann. "Wir brauchen eine schonungslose und offene Erneuerung, so wie sie Sigmar Gabriel für die SPD angekündigt hat."

(DDP/sdr)
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