Trauerfeier in Hannover Bundeswehr trauert um Gefallene

Hannover (RPO). Mit einer zentralen Trauerfeier in Hannover hat die Bundeswehr Abschied von drei in Afghanistan getöteten Soldaten genommen. Die Feier begann am Mittag in der Evangelischen Epiphaniaskirche. Unter den Teilnehmern waren auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und Generalinspekteur Volker Wieker.

Trauerfeier für drei gefallene Bundeswehrsoldaten
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Trauerfeier für drei gefallene Bundeswehrsoldaten

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De Maizière hat sich erschüttert über die tödlichen Folgen der jüngsten Anschläge in Afghanistan gezeigt. "Wir ringen um Fassung", sagte der CDU-Politiker auf der Trauerfeier. Was in den vergangenen Tagen in Afghanistan geschehen sei, "trifft uns tief ins Herz". Die Toten fehlten ihren Angehörigen und Kameraden, sagte de Maizière. "Sie fehlen der Bundeswehr. Sie fehlen unserem Land."

Zweifel am Afghanistan-Einsatz seien durchaus erlaubt und sogar notwendig, sagte de Maizière in der evangelischen Epiphaniaskirche. "Aber solche Zweifel müssen überwunden werden, wenn wir vom Ziel insgesamt überzeugt sind, und das sind wir." Deutsche Soldaten seien in Afghanistan, "weil wir unsere Verantwortung für unsere Sicherheit und die Sicherheit in der Welt ernst nehmen". Die Toten seien bei der Erfüllung ihres Auftrags gefallen, den Menschen in Afghanistan ein besseres Leben zu ermöglichen. "Die Verantwortung für Frieden und Freiheit in der Welt fordert auch Opfer", sagte de Maizière. "Wie bitter das sein kann, spüren wir in dieser Stunde."

Merkel hält an Afghanistan-Strategie fest

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält trotz der tödlichen Anschläge auf Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan an dem Einsatz in dem Land fest. So bestürzend der neue Anschlag und so bitter die vergangene Woche für die Bundeswehr in Afghanistan auch gewesen sei, die Terroristen dürften ihr Ziel nicht erreichen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag vor Journalisten in Berlin. Die Bundesregierung halte an ihrem Ziel einer schrittweisen Übergabe der Verantwortung an die afghanischen Kräfte fest.

Gedacht wurde eines am Mittwoch vergangener Woche gefallenen 33-jährigen Hauptmanns der Division Spezielle Operationen aus dem hessischen Stadtallendorf, der bei einer Patrouille in der Nähe von Kundus von einem Sprengsatz getötet wurde. Bei den beiden anderen Gefallenen handelt es sich um einen 31-jährigen Hauptfeldwebel des Feldjägerbataillons 152 aus Hannover sowie einen 43-jährigen Major, der dem Führungsunterstützungsbataillon 282 aus der rheinland-pfälzischen Kaserne in Kastellaun angehörte. Sie waren bei einem Attentat am Sitz des Gouverneurs der nordafghanischen Provinz Tachar getötet worden.

Bei dem Anschlag am Samstag, zu dem sich die Taliban bekannten, wurden weitere sechs Bundeswehrsoldaten verletzt, darunter Generalmajor Markus Kneip, der Kommandeur der Internationalen Schutztruppe ISAF in Nordafghanistan. Er hatte den Wunsch geäußert, an der Trauerfeier teilzunehmen. Kurz vor Beginn der Feierlichkeiten wurde jedoch mitgeteilt, dass Kneip nicht anwesend sei.

(apd/felt)
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