Kulturstaatsminister offenbar in Klinik Bernd Neumann angeblich zusammengebrochen

Berlin · Kulturstaatsminister Bernd Neumann (71, CDU) steht für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung. Das teilte er am Dienstagabend anlässlich der Konstituierung des Bundestages in einer schriftlichen Erklärung mit.

 Kulturstaatsminister Bernd Neumann wird nicht erneut für seinen Posten zur Verfügung stehen.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann wird nicht erneut für seinen Posten zur Verfügung stehen.

Foto: dpa, Volker Dornberger

Fast zeitgleich meldete die "Bild"-Zeitung am späten Abend vorab, dass Neumann schwer erkrankt sei und seit Anfang Oktober im Krankenhaus liege. Damals sei er bei den Vorbereitungen zur Einheitsfeier in Stuttgart zusammengebrochen.

Der Deutsche Kulturrat dankte Neumann für seine Arbeit und kündigte zugleich an, den Politiker am 4. Dezember "für seine herausragende kulturelle und kulturpolitische Leistung" mit dem Kulturgroschen auszuzeichnen.

In seiner Erklärung teilte Neumann mit, er habe bereits unmittelbar nach der Wahl Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber unterrichtet, dass er sich neuen Aufgaben widmen wolle. In den letzten beiden Legislaturperioden seit 2005, in denen er die kultur- und medienpolitischen Aufgaben des Bundes geleitet und mitgeprägt habe, habe "die Kulturpolitik des Bundes stark an Gewicht und Stimme gewonnen".

Der kulturelle Reichtum des Landes sei "einzigartig in der Welt. Ihn zu erhalten und weiterzuentwickeln sowie neues kreatives Schaffen zu ermöglichen, lohnen jede Kraftanstrengung." Er sei überzeugt, so Neumann, "dass es uns in den jetzt anstehenden Koalitionsverhandlungen gelingen wird, die entsprechenden Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Kultur- und Medienpolitik zu stellen".

Der ehemalige Lehrer war fast 30 Jahre lang CDU-Vorsitzender in Bremen und saß seit 1987 im Bundestag. Anders als seine Vorgänger wie der Publizist Michael Naumann, der Philosoph Julian Nida-Rümelin oder die Literaturkritikerin Christina Weiss kam Neumann nicht aus der Branche. Doch keiner blieb bisher so lange im Amt wie er. Und nach anfänglicher Skepsis hat sich Neumann rasch auch in Kreisen der Kulturschaffenden Respekt verschafft.

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, dankte dem scheidenden Kulturstaatsminister am Abend für seine "außerordentlichen Verdienste für die Kultur". Man habe immer "eng und ausgesprochen konstruktiv" mit ihm zusammen gearbeitet. Kulturrats-Präsident Christian Höppner sagte: "Bernd Neumann war ein Glücksfall für die deutsche Kulturpolitik, an dem sich sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin messen lassen werden muss."

(KNA)
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