Köln Berliner Kardinal: Debatte über "Pille danach" ist nötig

Köln · Nach der neuen Positionsbestimmung durch Kardinal Joachim Meisner im Erzbistum Köln entzündet sich in der katholischen Kirche eine bundesweite Debatte über die "Pille danach". Wenn es neue wissenschaftliche Erkenntnisse gebe, sei eine Auseinandersetzung "notwendig und wichtig", sagte der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki. Meisner hatte überraschend erklärt, es sei vertretbar, wenn nach einer Vergewaltigung ein Präparat verwendet werde, das eine Befruchtung verhindere. Nach einem Bericht des "Focus" begrüßte der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke die Äußerung. Meisner hatte sein Vorgehen offenbar nicht mit den Bischöfen abgestimmt.

Hintergrund der Diskussion ist der Fall einer vergewaltigten Frau in Köln, die von zwei katholischen Kliniken abgewiesen worden war. Die Krankenhäuser hatten eine Untersuchung verweigert, weil dies auch mit einer Beratung über einen Schwangerschaftsabbruch und die "Pille danach" verbunden gewesen wäre.

Die Stuttgarter Zeitung "Sonntag Aktuell" berichtete, die rot-grün regierten Bundesländer hätten Baden-Württemberg und NRW beauftragt, eine Bundesratsinitiative auszuarbeiten, damit Frauen die "Pille danach" künftig rezeptfrei erhalten.

(epd)
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