Kampf gegen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Union bringt Bundeswehr-Beteiligung ins Spiel

Beirut · Die syrische Opposition begrüßt die Pläne der US-Regierung, die Luftangriffe gegen die Terrorgruppe IS auszudehnen. Auch ein Kampfeinsatz deutscher Soldaten wird immer wahrscheinlicher.

Die syrische Opposition habe "lange Zeit nach diesem Schritt gerufen und immer wieder vor der wachsenden Gefahr durch diese Extremistengruppe gewarnt", teilte die Nationale Koalition am Donnerstag mit und begrüßte die geplanten US-Luftangriffe auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) . Um eine "stabile und extremistenfreie Region" zu schaffen, sei es aber auch nötig, "das unterdrückerische Regime" des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad "endgültig zu stürzen", hieß es weiter.

Einsatz deutscher Soldaten in Syrien möglich

Außenpolitiker der Union haben eine Beteiligung der Bundeswehr an den US-Luftangriffen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befürwortet. Die Mitglieder im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags, Philipp Mißfelder und Karl-Georg Wellmann, brachten den Einsatz deutscher Soldaten bei der Luftraumüberwachung ins Gespräch.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir den USA eine solche Bitte abschlagen", sagte Wellmann dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitag). Ähnlich äußerte sich Mißfelder im ARD-"Morgenmagazin".
"Wir sollten unsere Fähigkeiten nicht überschätzen, aber wenn es zum Beispiel um Luftüberwachung ginge oder auch Fragen von Überflugrechten hier von Deutschland aus gesehen, dann bin ich eindeutig der Meinung, dass wir die Amerikaner unterstützen müssen."

Mißfelder schloss auch eine Beteiligung Deutschlands an der Ausbildung moderater syrischer Rebellen nicht aus. "Dieser Kampf (gegen IS) ist etwas, was uns alle verbindet, wo man froh sein muss, dass Amerika jetzt die Führung übernommen hat", betonte er.

Der Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels (SPD) schließt eine direkte Beteiligung an den US-Luftschlägen gegen die radikale Islamisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak oder in Syrien aus. Ein deutscher Kampfeinsatz "ist kein Thema" und werde auch von keinem der Verbündeten gefordert, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses der in Bielefeld erscheinenden "Neuen Westfälischen" (Freitagsausgabe). Man werde es bei der Waffenlieferung an die Kurden und der geplanten humanitären Hilfe für die Opfer der IS-Angriffe belassen.

Die IS-Kämpfer kontrollieren Teile des Nordiraks und mehrere Provinzen in Syrien. Mit Hilfe von im August gestarteten US-Luftangriffen konnten sie bereits an einem weiteren Vormarsch im Irak gehindert werden. US-Präsident Barack Obama kündigte zuletzt eine Ausweitung der Angriffe auf Syrien an.

In Syrien herrscht seit mehreren Jahren Bürgerkrieg. Ausgangspunkt waren im März 2011 zunächst friedliche Proteste gegen Assad, die in einen blutigen Konflikt mündeten. Seither wurden Schätzungen zufolge mehr als 190.000 Menschen getötet.

(DEU)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort