Peinliche Panne Tausende CIA-Mitarbeiter durch Internet-Recherche enttarnt

Chicago (rpo). Super-Gau beim US-Geheimdienst CIA: Ein Journalist enttarnte Tausende Agenten durch eine einfache Internetrecherche. Er fand ihre Namen, Telefonnummern und ihren Einsatzort. CIA-Chef Porter Goss ist entsetzt.

"Sie ist 52 Jahre alt, verheiratet, aufgewachsen am Stadtrand von Kansas City und lebt heute in einem Haus mit drei Schlafzimmern." So beginnt der Artikel in der US-Zeitung "Chicago Tribune", der sich mit der Enttarnung von CIA-Mitarbeitern durch einen Journalisten beschäftigt. Tausende Namen von CIA-Mitarbeitern, darunter auch Geheimagenten, können ganz einfach im Internet gefunden werden. Ein Reporter der "Chicago Tribune" fand 2.600 Namen von Mitarbeitern des US-Geheimdienstes sowie 50 interne CIA-Telefonnummern, wie das Blatt berichtete. Der Journalist habe dazu einfach einen Internet-Dienst kontaktiert, der gegen eine Gebühr offen zugängliche Informationen zur Verfügung stellt.

Die Zeitung fand nach eigenen Angaben auch die Identitäten von CIA-Beamten, die an europäischen Botschaften arbeiten sowie Tarnfirmen, die den Agenten für ihre Legende dienen. Auch Flugzeuge, mit denen Terrorverdächtige in andere Länder geflogen werden, konnte das Blatt identifizieren.

Auf Bitten des CIA veröffentlichte die Zeitung die Namen der Agenten nicht. Unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtete das Blatt, CIA-Chef Porter Goss sei "entsetzt" über die Entdeckung. Eine Sprecherin des Geheimdienstes sagte, die Tarnung der Agenten sei in Zeiten des Internets komplexer geworden. Der Geheimdienst arbeite zurzeit daran, die Tarnmethoden zu modernisieren.

(afp)
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