"Werden uns niemals beugen" Iran droht erneut mit Ausstieg aus Atomwaffensperrvertrag
Teheran (rpo). Sollte ihm das Recht auf Nutzung der Atomenergie verweigert werden, droht der Iran erneut mit dem Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag. Man werde sich dem Druck der UNO "niemals" beugen. Die Verhandlungen über ein russisches Kompromissangebot im Streit über sein Atomprogramm betrachtet das Land offenbar als gescheitert.
"Das russische Angebot steht nicht mehr auf unserem Programm", sagte am Sonntag der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Hamid Resa Assefi. Nach der Überweisung des Atomstreits an den UN-Sicherheitsrat stehe der Iran vor veränderten Bedingungen. "Wir müssen abwarten und sehen, wie die Entwicklungen unter den fünf Vetomächten sich entfalten", sagte Assefi.
Der Iran weigerte sich jedoch, vollständig auf eine Urananreicherung im eigenen Land zu verzichten. Dies hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gefordert, weil angereichertes Uran auch zur Herstellung von Atomwaffen dienen kann.
"Zuverlässiger Öllieferant bleiben"
Sollte dem Iran das Recht auf Nutzung der Atomenergie verwehrt werden, müsse seine Regierung ihre bisherige Politik überdenken, sagte der iranische Außenminister Manuschehr Mottaki am Sonntag in Teheran am Rande einer Konferenz über Energie und Sicherheit in Asien. Zurzeit gebe es aber noch Aussichten auf eine Lösung des Atomkonflikts auf dem Verhandlungsweg, fügte er hinzu.
In seiner Eröffnungsrede vor den Konferenzteilnehmern hatte Mottaki zuvor Drohungen des iranischen Innenministers Mostafa Pur-Mahammadi zurückgewiesen, der Iran könne sein Öl als Waffe im Atomstreit einsetzen.
Sein Land wolle ein zuverlässiger Öllieferant für Asien bleiben und sei darüberhinaus entschlossen, mit seinem Öl keine Außenpolitik zu betreiben, sagte Mottaki. In den vergangenen Tagen hatten iranische Regierungsvertreter dagegen immer wieder mit der Ölwaffe gedroht, darunter am Samstag auch der Innenminister.
In der kommenden Woche beraten die 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrats erstmals über weitere Schritte, um die Führung in Teheran zum Verzicht auf die umstrittene Urananreicherung zu bewegen.
Mottakis Sprecher Hamid Resa Assefi bekräftigte aber am Sonntag, sein Land werde sich "niemals" dem Druck der UNO beugen.