Erstmals seit 2017 Nordkorea verletzt südkoreanischen Luftraum mit Drohnen

Seoul · Am Montag hat sich erstmals seit 2017 eine eklatante Verletzung des südkoreanischen Luftraums durch Nordkorea ereignet. Nach Angaben Südkoreas sind unbemannte nordkoreanische Drohnen sogar in den Großraum der Hauptstadt Seoul eingedrungen.

 Südkorea zeigte im Juni 2017 eine mutmaßliche nordkoreanische Drohne im Verteidigungsministerium.

Südkorea zeigte im Juni 2017 eine mutmaßliche nordkoreanische Drohne im Verteidigungsministerium.

Foto: dpa/Lee Jung-Hoon

Die Luftabwehr habe Warnschüsse abgegeben und Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber seien aufgestiegen, nachdem fünf nordkoreanische Drohnen über südkoreanischem Gebiet entdeckt worden seien, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Eine der Drohnen sei sogar in den Norden des Großraums Seoul gelangt.

Gemeinsam hätten die südkoreanischen Hubschrauber 100 Schüsse auf die Drohnen abgegeben, hieß es vom Verteidigungsministerium in Seoul. Nicht bekannt war zunächst, ob eine nordkoreanische Drohne abgeschossen wurde. Eine kehrte nach Angaben des Generalstabs nach drei Stunden wieder auf nordkoreanisches Gebiet zurück, während die anderen vom Radar verschwanden.

Erst am Freitag hatte Nordkorea seine international kritisierten Waffentests fortgesetzt und zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert. Die Drohnenflüge wurden als weitere Eskalation der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel angesehen.

Der südkoreanische Generalstab ordnete daraufhin Aufklärungsaktivitäten an, um nordkoreanische Militäreinrichtungen zu fotografieren. Details wurden nicht mitgeteilt. Einige Beobachter vermuteten, dass dabei südkoreanische Drohnen nordkoreanisches Gebiet überflogen.

2017 war eine nordkoreanische Drohne über Südkorea abgestürzt. Sie soll damals Fotos von einem US-Raketenabwehrsystem gemacht haben.

(felt/dpa)
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