„Leichtsinnige Aussagen“ Nordkorea beschuldigt USA keine Atomgespräche zu wollen

Seoul · Nordkorea habe am Sonntag zwei Raketen ins Meer abgefeuert, das berichteten Japan sowie Südkorea. US-Außenminister Pompeo sprach daraufhin von weiterer Druckausübung auf Machthaber Kim Jong-un. Nun hat Nordkorea gegenüber den USA schwere Vorwürfe geäußert.

 US-Außenminister Mike Pompeo.

US-Außenminister Mike Pompeo.

Foto: AP/Andrew Caballero-Reynolds

Nordkorea hat den USA vorgeworfen, eine Wiederaufnahme der Atomgespräche nicht anzustreben. „Leichtsinnige Aussagen“ von US-Außenminister Mike Pompeo zeigten dies, hieß es in einer Stellungnahme Nordkoreas vom Montag. Es sei gezwungen, das Leid zurückzuzahlen, „das die USA unserem Volk zugefügt haben“.

Pompeo hatte vergangene Woche gesagt, die internationale Gemeinschaft müsse geeint darin bleiben, Nordkorea zur Rückkehr zu Atomgesprächen zu drängen und weiter wegen des Atom- und Raketenprogramms des Staats Druck auszuüben. Am Sonntag feuerte Nordkorea zwei mutmaßliche ballistische Raketen ins Meer ab, wie Südkorea und Japan berichteten.

In der Stellungnahme hieß es, Pompeos Aussagen zeigten, dass die USA keine Strategie hätten, „einen Countdown der Konfrontation zu stoppen“. Seine Kommentare hätten „das vom US-Präsidenten aufgestellte Schild für einen Dialog ernsthaft beschädigt“, und das Ganze sei ein „Lockvogel“ gewesen, um Zeit zu schinden und „ein Umfeld zu schaffen, das für ihn selbst vorteilhaft ist“. Dies bezog sich auf einen persönlichen Brief, den Donald Trump jüngst dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un geschickt hatte. Laut Angaben aus Pjöngjang bot Trump in dem Schreiben Hilfe bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie an und hatte das Ziel, gute Beziehungen zu bewahren.

Aus dem nordkoreanischen Statement ging nicht hervor, welche Maßnahmen der Staat ergreifen werde. Die Drohung mit Vergeltung bezog sich offenbar auf die von den USA angeführten Sanktionen gegen Nordkorea.

(ala/dpa)
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