Nach diversen Verzögerungen in Europa Morales in Bolivien eingetroffen

La Paz · Der bolivianische Präsident Evo Morales ist nach einer ungewöhnlichen Blockade seines Flugzeugs in Europa in Bolivien eingetroffen.

Morales war nach Angabe seiner Regierung auf dem Rückflug von Moskau der Luftraum von Frankreich und Portugal gesperrt worden.

Grund sei der Verdacht gewesen, der frühere amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden könnte an Bord sein.

Morales musste in Wien zwischenlanden und konnte erst nach 14-stündigem Aufenthalt weiterreisen. Snowden war offenbar nicht in seinem Flugzeug. Der Vorfall hat in Lateinamerika Empörung ausgelöst.

"Das ist eine Demütigung einer Schwesternation und des südamerikanischen Kontinents", sagte die argentinische Präsidentin Christina Fernandez. Die Umleitung des Flugzeugs des bolivianischen Präsidenten sei ein "Überrest des Kolonialismus, den wir glaubten komplett überwunden zu haben".

Luftfahrtexperten sagten, den Überflug eines Präsidentenjets zu verhindern und selbst dessen Durchsuchung sei nach internationalem Recht möglich, aber ohne Beispiel in der jüngeren Geschichte.

Frankreich entschuldigt sich

Frankreich hat die Probleme bei den Überflugrechten für das Flugzeug von Morales bedauert. Der französische Außenminister Fabius habe sich bei seinem bolivianischen Kollegen Choquehuanca telefonisch entschuldigt, teilte die Regierung in Paris am Mittwoch mit.

Frankreichs Präsident Hollande erklärte, es habe "widersprüchliche Informationen" über die Passagiere an Bord gegeben. Als er aber erfahren habe, dass es das Flugzeug des bolivianischen Präsidenten gewesen sei, habe er unverzüglich die Überfluggenehmigung erteilt, sagte Hollande in Berlin.

(ap)
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